Trend: US-Kultur ist passé — jetzt beginnt die Zeit Asiens
Ob in Glaubensfragen oder beim Essen — die Welt orientiert sich laut Zukunftsforscher Horx bald an Fernost.
Kelkheim. Das Jahr 2012 steht ganz im Zeichen von Fernost — das prognostiziert Deutschlands bekanntester Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx. Der Leiter des Kelkheimer Zukunftsinstitutes und Lehrstuhlinhaber an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen ist sicher, dass die globale Vormachtstellung der US-Kultur passé ist. „Wir kommen von einem amerikanischen in ein asiatisches Zeitalter“, sagt er. „Während die US-Kultur die Welt ein halbes Jahrhundert lang prägte, ist jetzt das asiatische Kulturelement auf dem Vormarsch: in den Glaubensformen (Buddhismus), in der Küche, in der Denkweise des Ganzheitlichen.“
Seine These: Die Tendenz zur globalen Asia-Orientierung besteht bereits und wird sich in den kommenden Jahren deutlich verstärken.
Dafür spricht die steigende wirtschaftliche Bedeutung von Fernost. „Spiegel Online“ zufolge haben China und Japan erst am Montag ein Finanzabkommen geschlossen, wonach sie die Verwendung ihrer Landeswährungen im gegenseitigen Handel stärken wollen.
Das Ziel: Die Vormachtstellung des amerikanischen Dollars, in dem bisher der Großteil des Handels abgewickelt wird, soll geschwächt werden. Die Tageszeitung „China Daily“ habe bereits kommentiert: „Das ist ein substanzieller Schritt nach vorn für die Internationalisierung des Yuan.“
Neben der Asien-Welle sieht Horx einen weiteren so genannten Megatrend: „Die Mode, die Musik, die Gedanken — alles dreht sich um eine Idealisierung der Vergangenheit, die angeblich besser war als die Gegenwart.“ Der zurzeit schon starke Retro-Trend werde sich deshalb 2012 weiter entwickeln. Red