UN-Syrien-Mission ist fast komplett
Damaskus (dpa) - Die UN-Beobachtermission in Syrien hat bald ihre volle Mannschaftsstärke erreicht. Aktuell nehmen 236 unbewaffnete Militärs und 71 Zivilisten an dem Einsatz teil. Das sagte der Sprecher der Beobachter, Hassan Saklawi, der Nachrichtenagentur dpa in Damaskus.
Bis Freitagabend würden zusätzliche Kräfte erwartet. Der UN-Sicherheitsrat hatte im April die Entsendung von 300 Militärbeobachtern nach Syrien beschlossen.
Zu dem Angriff auf die UN-Beobachter, bei dem am vergangenen Mittwoch in der Provinz Idlib drei UN-Fahrzeuge beschädigt worden waren, erklärte er: „Wir haben derzeit keine Fakten zu diesem Vorfall, die wir bekanntgeben möchten. Wir hoffen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“
Er appellierte an die Regierung und alle anderen Konfliktparteien, mit den Beobachtern zusammenzuarbeiten und ihre Bewegungsfreiheit zu garantieren. Laut Saklawi haben die Beobachter inzwischen außer ihrem Hauptsitz in Damaskus auch feste Standorte in den Provinzen Idlib, Aleppo, Daraa, Homs und Hama eingerichtet. Weitere Standorte sollen demnächst hinzukommen.
Die Angehörigen der Beobachtermission stammen aus 37 Ländern. Unter den Militärs und Zivilisten sind auch mehrere Bürger aus der Europäischen Union, die Sanktionen gegen zahlreiche Funktionäre des Regimes von Präsident Baschar al-Assad verhängt hatte. Auch ein Deutscher ist darunter. Er wurde allerdings direkt von den Vereinten Nationen nach Syrien geschickt und nicht von der Regierung in Berlin.
Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch beschlossen, bis zu zehn Bundeswehrangehörige nach Syrien zu entsenden. Die unbewaffneten Militärs sollen dort im Rahmen eines Friedensplans des UN-Sondergesandten Kofi Annan eine Waffenruhe überwachen, die bislang allerdings nur auf dem Papier existiert.