Zehntausende gedenken Massakers von Srebrenica

Sarajevo/Belgrad (dpa) - Mehrere zehntausend Menschen haben am Montag in Srebrenica des Massakers in dem ostbosnischen Ort vor 16 Jahren gedacht. Dort waren im Bürgerkrieg bis zu 8000 muslimische Männer und Jungen von serbischen Verbänden ermordet worden.

613 von ihnen wurden am Jahrestag auf dem Friedhof in Potocari vor den Toren Srebrenicas bestattet. Sie waren im letzten Jahr aus verschiedenen Massengräbern geborgen und identifiziert worden. Der Jüngste von ihnen war mit 11 Jahren Nesib Muhic. Damit sind jetzt 5137 aller Opfer des Massakers auf dem Friedhof in Potocari beigesetzt.

Schätzungsweise 30 000 Menschen aus dem ganzen Land nahmen an der Gedenkfeier teil, die von mehr als 2000 Polizisten gesichert wurde. Die meisten Redner verlangten, aus diesem größten Kriegsverbrechen in Europa nach 1945 die Lehre „nie mehr wieder“ zu ziehen. Zahlreiche Teilnehmer der religiösen Feier drückten ihre Genugtuung aus, dass der Befehlshaber dieses Massakers, der serbische General Ratko Mladic, sich nach über zehnjähriger Flucht seit dem letzten Monat vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten muss.