Ukraine-Konflikt Baerbock hofft auf baldigen Panzer-Ringtausch mit Griechenland

Athen · Die deutsche Außenministerin ist zu besuch in Athen. Dort verhandelt die Niedersächsin mit ihrem griechischen Amtskollegen über Panzerlieferungen in die Ukraine.

Annalena Baerbock und ihr griechischer Amtskollege Nikos Dendias.

Foto: dpa/Annette Riedl

Außenministerin Annalena Baerbock hofft auf eine baldige Einigung mit Griechenland über einen Ringtausch zur Versorgung der Ukraine mit weiteren Schützenpanzern. „Ich denke, dass wir hier auf einem guten Weg sind“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag nach einem Gespräch mit ihrem griechischen Amtskollegen Nikos Dendias. Es habe bereits gegenseitige Besuche gegeben, um die Panzer zu begutachten und die Ukraine sei auch bereits einbezogen.

In den Verhandlungen geht es um die Lieferung von griechischen Schützenpanzern sowjetischer Bauart vom Typ BMP-1 in die Ukraine. Aus Kreisen des griechischen Verteidigungsministeriums heißt es, es gehe um etwa 100 Exemplare. Griechenland soll dafür von Deutschland Marder-Schützenpanzer erhalten. Die griechische Seite will ihre Panzer aber erst liefern, wenn der Ersatz aus Deutschland da ist.

Die Idee des Ringtauschs entstand kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Ziel war es, die Ukraine möglichst schnell mit schweren Waffen zu versorgen. Die Bundesregierung hat mit Polen, Slowenien, der Slowakei, Tschechien und Griechenland darüber verhandelt - bisher aber nur mit mäßigem Erfolg.

Tschechien soll 15 deutsche Leopard-2-Panzer für eine Lieferung von 20 T-72-Panzern sowjetischer Bauart erhalten. In der Slowakei wurden deutsche Luftabwehr-Staffeln stationiert, nachdem die Regierung in Bratislava Luftabwehrsysteme aus sowjetischer Produktion in die Ukraine geliefert hatte. Polen hat die Bundesregierung 20 Leopard 2 für die Lieferung von mehr als 200 T-72 angeboten, was dort als völlig unzureichend kritisiert wird.

Baerbock räumte am vergangenen Wochenende ein, dass man beim Ringtausch nicht so zügig vorankomme, wie ursprünglich erwartet. Politiker von Grünen, FDP und CDU/CSU zeigten sich daraufhin offen für die direkte Lieferung deutscher Kampf- und Schützenpanzer in die Ukraine. Baerbock hat sich dazu noch nicht öffentlich positioniert.

(dpa)