#brüssel #brusselsattacks Bundespolitiker reagieren: "Anschlag auf unsere Freiheit"

Schock, Fassungslosigkeit und Trauer - so reagierten führende Bundespolitiker auf die verheerende Terrorserie in Brüssel.

Bundeskanzlerin Angela Merkerl (CDU) trat sichtlich betroffen vor die Presse.

Foto: Kay Nietfeld

Berlin. Bei einem kurzfristig anberaumten Pressetermin im Kanzleramt zeigte sich Regierungschefin Angela MERKEL (CDU) sichtlich betroffen über die Anschläge. Die Schuldigen müssten gefunden und bestraft werden. In Deutschland arbeiteten alle staatlichen Ebenen daran, "dass trotz der nicht zu leugnenden Bedrohung das Menschenmögliche für die Sicherheit in unserem Land getan wird", erklärte Merkel.

Bundespräsident Joachim GAUCK, der zurzeit in China weilt, sprach dem belgischen König Philippe sein Beileid aus. "Gemeinsam werden wir unsere europäischen Werte, Freiheit und Demokratie verteidigen", so Gauck.

Vizekanzler Sigmar GABRIEL (SPD) schrieb auf Facebook: "Wir stehen eng an der Seite unseres Nachbarlandes". Deutschland trauere "in diesen schweren Stunden gemeinsam mit der belgischen Bevölkerung". Gabriels Parteifreund, Bundesaußenminister Frank-Walter STEINMEIER, sagte, Belgien könne auf die feste Unterstützung durch Deutschland und Europa zählen. "Wir stellen uns dem Terrorismus gemeinsam und entschlossen entgegen", so Steinmeier.

Innenminister Thomas DE MAIZIERE (CDU) hatte gerade seinen serbischen Amtskollegen Nebojsa Stefanovic zu Gast, als ihn die schrecklichen Nachrichten erreichten. Er sei "tief betroffen" über die Anschläge, erklärte der Christdemokrat in einer ersten Reaktion. Ziele seien der Flughafen und eine U-Bahnstation nahe von EU-Institutionen gewesen. Dies spreche dafür, dass die Anschläge nicht nur Belgien gegolten hätten, "sondern unserer Freiheit, allen, die Teil der EU sind".

CSU-Chef Horst SEEHOFER sprach von "blindem Hass", mit dem die Attentäter auf europäische Werte gezielt hätten. Und der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd RIEXINGER meinte: "Der Anschlag trifft das institutionelle Zentrum Europas, das Zentrum der gemeinsamen Arbeit an Europa". Diese brutale, menschenverachtende Gewalt sei zutiefst verabscheuungswürdig.

Riexinger warnte allerdings auch vor unbedachten Schlüssen. "Es fällt schwer, angesichts der Bilder aus Brüssel, zu Besonnenheit zu raten, und trotzdem ist es jetzt wichtig, vor einer Instrumentalisierung der Ereignisse zu warnen". Grünen-Chefin Simone PETER, die am Dienstag zum Zeitpunkt der Anschläge einen dienstlichen Termin in der Heinrich-Böll-Stiftung in Brüssel hatte, mahnte ebenfalls zur Besonnenheit. "Es ist ein Schock, mitten in dieser beunruhigenden Situation zu sein", erklärte Peter unserer Zeitung. "Nun müssen wir in Europa noch stärker zusammen stehen und uns dieses Terrors erwehren". Dazu setze sie auf eine stärkere Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte. Eine weitere Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen sei fehl am Platze, so Peter.

Eine Mitarbeiterin der Grünen-Chefin, die Dienstagvormittag von Brüssel nach Berlin zurückfliegen wollte, war wenige Minuten vor den Explosionen durch die Kontrollen am Flughafen gegangen, dann aber wie andere Reisende von der Polizei in Sicherheit gebracht worden . Das Auswärtige Amt rief am Dienstag Bundesbürger, die sich in Brüssel aufhalten, zu größtmöglicher Vorsicht auf.