Deutungshoheit

Der tiefe Fall des Christian Wulff ist schon von vielen Autoren beleuchtet worden. Während der gesamten Affäre musste der frühere Bundespräsident sich und sein Handeln immer wieder von Außenstehenden, ja sogar von seiner Ex-Ehefrau, öffentlich bewerten lassen.

Ein Kommentar von Annette Lduwig.

Foto: Young David (DY)

Nun meldet er sich selbst zu Wort und schreibt in „Ganz oben Ganz unten“ seine Sicht der Dinge auf. Für Wulff ein Versuch, die Deutungshoheit über die fatalen Ereignisse zu gewinnen, die zu seinem Rücktritt als Bundespräsident nach nur 19 Monaten Amtszeit geführt haben.

Das mag menschlich verständlich sein. Doch ein gewisses Risiko bleibt: Das Thema kocht wieder hoch — und könnte seinen Neuanfang belasten.