dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Die UN sind größer: Südsudan 193. Mitglied

New York (dpa) - Nach fünf Jahren sind die Vereinten Nationen wieder ein Stück größer geworden. Die UN-Vollversammlung hat den Südsudan als Teil der Weltgemeinschaft aufgenommen. Nur fünf Tage nach seiner Unabhängigkeit wurde der junge Staat Mitglied Nummer 193. Zuletzt war 2006 Montenegro in die 1945 gegründete UN aufgenommen worden. Außenminister Guido Westerwelle hatte dem Sicherheitsrat, der in diesem Monat von Deutschland geleitet wird, gestern den Südsudan als neues UN-Mitglied vorgeschlagen.

Auch chinesische Rating-Agentur will USA herabstufen

Peking (dpa) - Neben Moody's droht auch die chinesische Rating- Agentur Dagong, die Kreditwürdigkeit der USA herabzusetzen. Selbst wenn sich der Kongress und das Weiße Haus noch über die Erhöhung der Schuldengrenze einigen, werde die Herabstufung voraussichtlich erfolgen. Die US-Regierung habe „keine bedeutende Politik zur Verringerung des Defizits“, so Dagong. Als größter ausländischer Kreditgeber der USA ist die chinesische Regierung besorgt über die Schuldenkrise in den USA. Vorher hatte schon die US-Rating-Agentur Moody's die bisher verliehene Top-Bonität infrage gestellt.

Deutschland und Nigeria vertiefen Beziehungen

Abuja (dpa) - Deutschland und das westafrikanische Nigeria wollen ihre Beziehungen vertiefen. Dazu solle eine gemeinsame Kommission eingerichtet werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Gespräch mit Staatspräsident Goodluck Jonathan in der Hauptstadt Abuja. Sie forderte Nigeria auch auf, die Menschenrechte einzuhalten. Zuvor hatte sich Merkel mit Vertretern der Religionsgemeinschaften getroffen. Die Bevölkerung besteht je zur Hälfte aus Muslimen und Christen. Zwischen dem überwiegend muslimisch geprägten Norden und dem christlichen Süden gibt es Spannungen.

Japans Regierungssprecher: Kein voller Atomausstieg

Tokio (dpa) - In der japanischen Regierung zeichnet sich ein Konflikt über die angekündigte Kehrtwende in der Energiepolitik ab. Die von Ministerpräsident Naoto Kan in Aussicht gestellte Abkehr von der Kernkraft nach der Fukushima-Katastrophe sei nicht offizielle Regierungslinie. Eine Gesellschaft ohne Atomkraft sei lediglich eine Hoffnung für die ferne Zukunft, zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo einen Sprecher. Gestern hatte Regierungschef Kan angekündigt sein Land wolle systematisch und in Etappen aus der Atomkraft aussteigen.

Minister: Noch keine Spur von Mumbai-Attentätern

Neu Delhi (dpa) - Nach der verheerenden Bombenserie in der indischen Finanzmetropole Mumbai haben die Behörden noch keine Spur von den Attentätern oder deren Hintermännern. Alle Gruppen die fähig seien, einen solchen Anschlag zu verüben, stünden unter Verdacht, sagte Innenminister Palaniappan Chidambaram. Man ermittle in alle Richtungen. Die Behörden korrigierten die Zahl der Todesopfer nach unten: Nach jüngsten Erkenntnissen kamen 18 Menschen ums Leben. 131 weitere wurden bei den Anschlägen gestern verletzt, 23 davon schwer.

Unklarheit über Opfer nach Explosion in Turkmenistan

Aschchabad (dpa) - Eine Woche nach schweren Explosionen im autoritär geführten Turkmenistan in Zentralasien widersprechen sich die Angaben von Behörden und Opposition über die Zahl der Opfer. So berichten turkmenische Menschenrechtler von 1382 Toten. Mehr als ein Drittel der Opfer seien Kinder, hieß es auf der Internetseite eines im Wiener Exil lebenden Aktivisten. Soldaten auf einem nahen Militärstützpunkt hätten Munition falsch gelagert. Nach offiziellen Angaben kamen hingegen 15 Menschen ums Leben, Schauplatz der Explosionen sei ein Depot für Pyrotechnik gewesen.