Förderkürzung kann Ölpreisverfall nicht stoppen
Experten halten es für ausgeschlossen, dass die Kraftstoffpreise im nächsten Jahr stark steigen werden.
New York. Die stärkste Drosselung der Ölförderung in der Geschichte des Opec-Kartells hat die internationalen Rohölmärkte kaum beeindruckt. Im Gegenteil: Zeitweise fielen die Rohölpreise auf ein Vier-Jahres-Tief, bevor sie sich wieder leicht erholten.
Für die Autofahrer in Deutschland gab der Energie Informationsdienst (EID) Entwarnung. "Ich halte es für ausgeschlossen, dass die Kraftstoffpreise im nächsten Jahr stark steigen werden", sagte Herausgeber Heino Elfert.
Höhere Ölpreise vertrügen sich nicht mit einer Weltwirtschaftsrezession, die von einer rückläufigen Gesamtnachfrage gekennzeichnet ist. "Die Nachfrage nach Öl fällt schneller, als die Opec ihre Produktion kürzen kann."
An den deutschen Tankstellen macht sich dieser Trend deutlich bemerkbar: Tanken ist derzeit 40 Cent je Liter günstiger als zu den Höchstpreisen zur Jahresmitte. Eine Tankfüllung (55 Liter) für einen VW Golf kostet nach Berechnungen von Aral demnach 21,40 Euro weniger.
Sollten sich die Ölpreise auf diesem Niveau stabilisieren, müssten private Haushalte und Unternehmen nach EID-Berechnungen im Vergleich zu den Höchstpreisen jährlich zehn bis 15 Milliarden Euro weniger für Energie aufwenden. Das eingesparte Geld stünde für den Konsum, für Investitionen oder zum Sparen zur Verfügung.