Interview Hannelore Kraft kritisiert FDP-Wahlkampfthema "Turbo-Abi"
Düsseldorf. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat in der in NRW erneut aufgeflammten Diskussion über das Turbo-Abitur darauf hingewiesen, dass es für sie wichtig sei, "für Stabilität in der Schulpolitik zu sorgen und Lehrer, Eltern und Kinder nicht einem ständigen Hüh und Hott auszusetzen".
Darum habe die Landesregierung mit dem Runden Tisch Vorschläge zur Entlastung der Situation entwickelt, um nicht wieder alles ummodeln zu müssen.
Schulministerin Löhrmann (Grüne) wolle nun den Runden Tisch wieder einberufen, um mit allen Beteiligten zu besprechen, ob es bei der bisherigen Linie bleiben soll. Im Interview mit der Westdeutschen Zeitung (Düsseldorf) kritisierte Kraft die Landes-FDP, die das Turbo-Abi zum Wahlkampfthema machen will und sich für eine Wahlfreiheit der Schulen hinsichtlich einer acht- bzw. neunjährigen Gymnasialschulzeit ausspricht.
Es sei bemerkenswert, "dass ausgerechnet die FDP da eine Rolle rückwärts macht. Ich kann mich gut daran erinnern, wie massiv gerade die FDP damals G 8 eingefordert hat".
Auch müsse die Frage gestellt werden, wer denn bei einer solchen Wahlfreiheit entscheide. Kraft: "Denn dann würden ja die Eltern der jetzigen Schüler für die der nächsten Generation entscheiden. Was aber, wenn diese Generation das dann wieder völlig anders bewertet?"