Abbas: Akzeptieren israelische Truppen für Übergangszeit
Tel Aviv (dpa) - Die Palästinenser würden eine israelische Truppenpräsenz in ihrem angestrebten künftigen Staat für eine Übergangszeit von drei Jahren akzeptieren. Ein längerer Verbleib sei jedoch unannehmbar, sagte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
„Ich sage ganz deutlich: wer eine Übergangszeit von 10 bis 15 Jahren vorschlägt, will sich gar nicht zurückziehen“, ergänzte Abbas in dem am Dienstag auf einer Sicherheitskonferenz in Tel Aviv gezeigten Interview mit der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan. „Die Übergangsphase, während derer sich Israel zurückziehen kann, darf drei Jahre nicht überschreiten“, betonte er.
Anschließend könnten internationale Truppen zum Beispiel der Nato die Sicherung der Ostgrenze des Palästinenserstaates im Jordantal übernehmen. Israel kontrolliert diese Grenze seit 1967 und will seine Truppen dort für einen unbestimmten Zeitraum belassen, bis die palästinensischen Sicherheitskräfte ihre Effektivität unter Beweis gestellt haben.
Der Streit um die Sicherung dieser Grenze gegen einsickernde Terroristen und Waffen ist eines der Haupthindernisse bei den Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte auf der Konferenz, Israel wolle weder alle Palästinenser „annektieren noch über sie herrschen“, aber seine Sicherheit müsse gewährleistet sein.