Kontakt zur rechtsextremen Szene? AfD-Landtagsfraktion wegen Mitarbeiter in der Kritik

Erfurt · Ein Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion in Thüringen soll nach einem Medienbericht in der Vergangenheit Kontakte zur rechtsextremen Szene gehabt haben.

Der AfD-Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag, Björn Höcke. Seine Landtagsfraktion steht in der Kritik wegen der angeblichen rechtsextremen Vergangenheit eines Mitarbeiters.

Foto: dpa/Bodo Schackow

Der Mann sei heute für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Fraktion tätig, berichtete MDR Thüringen am Samstag. Nach Recherchen des Senders soll er von 2010 bis 2018 unter anderem mit Mitgliedern der rechtsextremen Organisation „Blood & Honour“, der NPD-Jugendorganisation, sogenannten freien Kameradschaften und des neurechten Milieus Kontakt gehabt haben. Der Sender veröffentlichte auf seiner Internetseite entsprechende Fotos und Screenshots. Wie der parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Torben Braga, auf Anfrage mitteilte, sind der Fraktion die Vorwürfe des MDR seit wenigen Tagen bekannt.

„Zu den im Bericht genannten Personen pflegt der Betroffene seit Jahren keine Kontakte“, erklärte der Abgeordnete. „Die Vorwürfe beziehen sich ansonsten auf Ereignisse, die viele Jahre zurückliegen sollen – deutlich bevor der Betroffene vor wenigen Wochen seine Tätigkeit für die Landtagsfraktion aufgenommen hat.“ Mitglied der AfD sei der Mitarbeiter nicht. Nach Kenntnis der Fraktion und Angaben des Mitarbeiters gehöre dieser auch keiner der auf der Unverbarkeitsliste der AfD aufgenommenen Vereinigungen an, mit denen die Partei eine Zusammenarbeit ausschließt. Für die Fraktion nehme er „gänzlich unpolitische“ organisatorische Aufgaben wahr.

Die Linke-Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss warf der AfD vor, an wichtigen Stellen „Hardcore-Neonazis“ auf Kosten der Steuerzahler zu beschäftigen.

(dpa)