AOK kritisiert Einkommenssteigerung bei niedergelassenen Ärzten

Berlin (dpa) - Die Krankenkasse AOK hält die zuletzt vom Statistischen Bundesamt ermittelte Einkommenssteigerung von niedergelassenen Ärzten für zu hoch.

„Offen bleibt, welchen Gegenwert die Versicherten für ein Einkommensplus von 17 Prozent erhalten haben“, sagte der Vorstand des AOK-Bundesverbands, Uwe Deh, dem Magazin „Focus“. Dass einzelne Arztgruppen ihr Einkommen um bis zu 35 Prozent steigern konnten und einige gar nicht, sei nicht hinnehmbar.

Laut Statistik kassierte eine Praxis durchschnittlich 2011 mit 483 000 Euro 21 Prozent mehr als noch 2007. Allerdings mussten die Ärzte für Praxis und Personal auch mehr ausgeben. Die Zahlen des Statistischen Bundesamts bezogen sich auf die Jahre 2007 bis 2011.

Kritik kam auch vom Chef des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt. Fachärzte könnten nicht „das Zwei- bis Dreifache eines Hausarztes“ verdienen. Dies führe dazu, dass junge Mediziner dem ökonomischen Anreiz folgen und sich gegen eine Tätigkeit als Hausarzt entscheiden, sagte Weigeldt dem „Focus“. Mitte August hatten Kassen und Ärzte ihre Verhandlungen über das Honorar für 2014 begonnen.