Berliner Notizen: Der eine verschläft, die anderen fordern Ruhe
Verschlafen Armer Horst Seehofer. Der CSU-Chef hat die Zeitumstellung verpennt. Er habe am Montag noch geschlummert, als das Handy klingelte, verriet Seehofer. Seine Uhr zeigte kurz vor sieben, daher ignorierte er das Bimmeln.
Erst als es permanent klingelte, wurde ihm klar, dass die Sommerzeit begonnen hatte — und er mit Angela Merkel zum Gespräch verabredet war. Jetzt will Seehofer seiner Wirtschaftsministerin helfen, die die Zeitumstellung abschaffen will: „Ich habe Ilse Aigner gesagt: Du kannst dich darauf verlassen, wir werden das unterstützen.“
Null-Promille Die Forderung aus ihren Reihen brachte den Grünen viel Ärger ein. Einige Abgeordnete konterten diese Woche mit Humor — und naschten in den Arbeitskreissitzungen Pralinen einer berühmten Likör-Kirsch-Spezialität. Weil nicht klar ist, ob man dann bei Null-Promille noch fahren darf. Renate Künast, ganz Verbraucherschützerin, nutzte die Chance, per Twitter darauf hinzuweisen, dass in der Praline in Wirklichkeit nicht die „Piemont-Kirsche“ drin sei. Das sei ein „erfundener Name“. „Wie auch immer, war lecker“, antwortete Kollegin Ekin Deligöz süffisant.
Heimatliebe Wo ist es schön? Darüber gab es am Donnerstag einen Disput im Bundestag. Der SPD-Mann Dirk Wiese ließ in der Agrardebatte seine CDU-Vorrednerin Gitta Connemann wissen, dass sein sauerländischer Wahlkreis schöner sei als ihr ostfriesischer. „Der Nachteil von Ostfriesland ist, dass es nicht so hügelig ist wie das Sauerland und man deshalb schon freitags weiß, wer sonntags zu Besuch kommt“, spottete Wiese. Prompt schaltete sich Vizepräsidentin Claudia Roth ein: „Passen Sie auf, sonst muss ich Sie rügen. Ich komme aus Schwaben. Da ist es auch schön.“
Lärmschutz Thomas Jarzombek, Düsseldorfer CDU-Abgeordneter, frotzelte am Donnerstag über einen Antrag der Linken. Die Fraktion wollte über die „Nachtruhe am BER“ debattieren. Also am Berliner Pannenflughafen, dessen Eröffnung noch in den Sternen steht. „Manche Debatten im Bundestag erscheinen verfrüht“, stichelte Jarzombek. Stimmt. Schließlich herrscht in Schönefeld 24 Stunden lang Nachtruhe.