Berliner Notizen: Falsche Parteibücher und SPD-Kuchen

Neuigkeiten aus der Bundeshauptstadt.

FREUNDE kann man sich aussuchen, die Verwandten bekanntlich nicht. Bis vor Kurzem hatte der Geschäftsmann Matthias Niebel noch ein FDP-Parteibuch in der Tasche. Genauso wie sein prominenter Verwandter Dirk. Doch inzwischen ist Matthias Niebel aus der FDP aus- und in die Euro-kritische AfD eingetreten. Offiziell sieht Entwicklungshilfeminister Niebel die Sache eher locker: Er habe nun mal sehr viele Verwandte, die „alle nicht politisch gleichgeschaltet sind“. Wäre ja auch noch schöner.

APROPOS VERWANDTE Die CSU hat Besserung gelobt. Ihre Verwandtenaffäre, also die Beschäftigung von Eltern oder Ehefrauen im bayrischen Partei- und Staats-Apparat zu mehr als auskömmlichen Löhnen, soll lückenlos aufgeklärt werden. Womöglich hat sich CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt auch deshalb entschlossen, einen eigenen Pressesprecher einzustellen. Zum Zuge kam der ehemalige Chefkorrespondent der Pleite gegangenen Nachrichtenagentur dapd in München. Sein Name? Jörg Säuberlich. Passt doch irgendwie ganz gut, um das ramponierte Image der Christsozialen aufzupolieren.

IHREN 150. GEBURTSTAG hat die SPD am Donnerstag mit großem Brimborium in Leipzig gefeiert. Und nicht nur ausländische Polit-Größen hatten etwas von dem Fest, sondern auch die Einheimischen. Auf dem Marktplatz vor dem alten Rathaus schnitten SPD-Promis wie Sigmar Gabriel und Peer Steinbrück zur Kaffeezeit eine riesige Geburtstagstorte an und verteilten Sie an die Passanten. Kuchen für alle — da ist der Sozialismus ja wirklich nicht mehr weit.