Böhmer: Zuwanderer-Integration deutlichen Schritt vorangekommen

Berlin (dpa) - Obwohl Zuwanderer in Deutschland bei Ausbildung und am Arbeitsmarkt immer noch benachteiligt sind, macht ihre Integration nach Regierungsangaben Fortschritte.

„Die Anstrengungen der letzten Jahre trugen Früchte“, sagte die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), am Mittwoch bei der Präsentation des neuen Integrationsberichts in Berlin. „Noch nie hat sich bei der Integration so viel bewegt wie in den vergangenen beiden Jahren.“ Die Chancen der Migranten auf gleiche Teilhabe hätten sich durch wichtige gesetzliche Änderungen wesentlich verbessert.

Im vergangenen Jahr waren 16,9 Prozent der Ausländer arbeitslos, eine mehr als doppelt so hohe Quote wie die der deutschen Bevölkerung (7,2 Prozent). 2010 waren noch 18,2 Prozent der Migranten ohne Job. „Integration gelingt über den Arbeitsmarkt“, mahnte Böhmer. Die Zahl der ausländischen Schulabbrecher hat sich nach ihren Angaben zwar um 39 Prozent auf 11 000 reduziert und damit in etwa in gleichem Umfang wie bei den deutschen Schülern. Die Abbruchquote bei Migranten liegt mit 12,8 Prozent aber ebenfalls mehr als doppelt so hoch wie bei deutschen Schülern mit 5,4 Prozent.

2010 lebten nach Angaben Böhmers 15,7 Millionen Migranten in Deutschland. Mehr als die Hälfte von ihnen besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. „Entscheidende Voraussetzung für eine gelingende Integration sind gute Sprachkenntnisse.“ Umso wichtiger sei die Sprachförderung von Anfang an. Böhmer äußerte sich zurückhaltend zum geplanten Betreuungsgeld: „Es dürfen keine Fehlanreize gegeben werden“, sagte die Staatsministerin. Sie nannte es „einen großen Fortschritt“, dass gezielte Sprachförderung in Kindergärten nahezu flächendeckend angeboten werde.