Brennelementetransport erreicht AKW in Niedersachsen

Nordenham (dpa) - Der zweite Transport von plutoniumhaltigen Brennelementen innerhalb von zwei Monaten ist in der Nacht zum Montag im Atomkraftwerk Grohnde bei Hameln eingetroffen. Vor dem Gelände beteiligten sich nach Angaben der Polizei rund 250 Demonstranten an Protesten.

Einem Aktivisten sei es kurzzeitig gelungen, sich unter einem der Speziallastwagen anzuketten. „Insgesamt war es jedoch ein unkomplizierter und friedlicher Transport“, sagte eine Sprecherin der Oldenburger Polizei am Morgen. Rund 1400 Beamte aus den fünf norddeutschen Bundesländern waren im Einsatz.

Der mit den Kernbrennstäben beladene Frachter „Atlantic Osprey“ war am Sonntagnachmittag vom englischen Hafen Workington bei Sellafield aus in Nordenham (Kreis Wesermarsch) angekommen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begleitete das Schiff in der Wesermündung mit ihrem Boot „Beluga II“. Greenpeace-Taucher schwammen mit Transparenten in die Fahrrinne.

Auch an einem Kran entrollten Atomkraftgegner ein Transparent. „Wir sehen den Transport sehr kritisch - und vor allem den Einsatz der MOX-Elemente“, begründete Greenpeace-Experte Heinz Smital die Protestaktionen am Samstag. Bei den Mischoxid-Brennelementen (MOX) sei das Risiko einer Kernschmelze deutlich höher als bei denen aus Uran. Von Nordenham aus wurden die Brennelemente mit zwei Speziallastwagen zum Atomkraftwerk Grohnde bei Hameln transportiert.

In den nächsten Jahren sollen nach Angaben einer Eon-Sprecherin weitere 60 Brennelemente in die Atomkraftwerke des Unternehmens geliefert werden. Die Transporte nach Grohnde seien abgeschlossen.