Bundesamt will scharfe Kontrollen in Umweltzonen

Dessau-Roßlau (dpa) - Das Umweltbundesamt (UBA) hat sich für schärfere Kontrollen von Fahrzeugen in den Umweltzonen der deutschen Städte ausgesprochen. „Je strenger das gehandhabt wird, desto wirksamer sind die Umweltzonen“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth der Nachrichtenagentur dpa.

Diese oblägen aber den Kommunen. Insgesamt habe sich die Luftqualität durch die Umweltzonen in den jeweiligen Städten verbessert. Das zeigten auch verschiedene Auswertungen der Kommunen.

In Deutschland gibt es bisher in 43, ab 1. Januar 2013 in 44 Städten Umweltzonen - Vorreiter waren Berlin, Hannover und Köln. Die Hauptstadt habe ermittelt, dass die Belastung mit Feinstaub im Jahresmittel 2010 ohne eine Umweltzone um 7 Prozent höher gelegen hätte, sagte Flasbarth. Die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) an Straßen sank den Angaben zufolge durch die Umweltzone in Berlin um etwa 5 Prozent.

„Zum Jahreswechsel wird sich einiges grundlegend ändern, dann dürfen in 32 der 44 Umweltzonen in Deutschland nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette fahren“, sagte Flasbarth. In den übrigen 12 Städten können Fahrzeuge mit grüner und gelber Plakette unterwegs sein. „Fahrzeuge mit roter Plakette dürfen ab 1. Januar 2013 dann gar nicht mehr in den Umweltzonen der Städte fahren“, so der UBA-Chef. Wer dagegen verstoße, müsse mit 40 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Mit der vom Bund geplanten Reform der Verkehrssünderkartei sollen dann ab 2014 dafür 80 Euro fällig sein.

Die Umweltplaketten in den Farben Rot, Gelb und Grün entscheiden darüber, welche Fahrzeuge in eine Umweltzone hineinfahren dürfen. Mit den unterschiedlichen Farben wird die jeweilige Schadstoffklasse des Autos gekennzeichnet. Mit Umweltzonen solle auch erreicht werden, „dass zum Schutz der Menschen langfristig die Fahrzeugflotten erneuert werden“, sagte Flasbarth. „Rostlauben“ mit hohem Schadstoffausstoß sollten aus dem Straßenbild verschwinden.

Der UBA-Präsident betonte zugleich, dass mit den Umweltzonen das Problem etwa der Feinstaubbelastung der Luft nicht allein gelöst werden könne. „Die Situation ist sehr kompliziert“, sagte Flasbarth. So habe jede Stadt eine andere Infrastruktur, Stuttgart etwa leide mit seiner Tal-Lage besonders dann, wenn es wenig Wind und damit Luftaustausch gebe. Alte Heizungsanlagen und Kamine seien auch für schlechte Luft mit viel Feinstaub verantwortlich.