AfD Bundesvorsitzender Meuthen: Höckes Äußerungen sind inakzeptabel

Berlin/Erfurt (dpa/Red). Knatsch in der AfD. Die Glückwünsche des Thüringer Vorsitzenden Björn Höcke an den französischen Front National zum Abschneiden bei den Regionalwahlen und sein Vortrag beim Institut für Staatspolitik haben einen innerparteilichen Streit ausgelöst.

Der thüringische Landesvorsitzende Björn Höcke sorgt mal wieder für Unruhe in der AfD.

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Zwar droht ihm, laut Bundesvorstandsmitglied André Poggenburg, kein Rausschmiss aus der Partei, der Bundesvorsitzende Jörg Meuthen hält seine Aussagen aber für "falsch und unangemessen".

Laut Poggenburg hätten Vorstandsmitglieder zwar bei einer Telefonkonferenz gesagt, sie seien „nicht glücklich“ über Äußerungen Höckes zur „Reproduktionsrate“ von Afrikanern, sagte Poggenburg, der wie Höcke zum rechtsnationalen Flügel gehört, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Es sei aber nicht über mögliche „Ordnungsmaßnahmen“ gesprochen worden.

Höcke selbst hatte erklärt, er bedauere, wenn seine Aussagen zu „Fehldeutungen“ geführt hätten. Gleichzeitig betonte er: „Gerade als Politiker muss man auch die großen Entwicklungen im Blick behalten und darf sie nicht aus Sorge vor Missverständnissen und Fehlinterpretationen verschweigen.“

Der Parteivorstand will Höcke zu einer seiner nächsten Sitzungen einbestellen. Der Co-Vorsitzende der AfD, Jörg Meuthen, kritisierte nach der Telefonkonferenz am Sonntag Aussagen über Asylbewerber aus Afrika, die Höcke am 21. November in seinem Vortrag gemacht hatte. Diese waren von Politikern anderer Parteien als rassistisch bezeichnet worden.

Meuthen rügte auch Höckes Gratulation an die rechtsextreme französische Partei Front National (FN) nach deren Rekordergebnis bei den Regionalwahlen. Poggenburg teilt diese Kritik nicht. Er sagte: „Bei der EU-Kritik und der Masseneinwanderung, da steht die FN zumindest nahe bei der AfD.“