Verschwörungstheorien CDU-Abgeordneter fordert: Regierung soll Existenz von Chemtrails überprüfen

Umweltpolitischer Sprecher Bäumer will "Thema ein für alle Mal aus der Welt schaffen" - Grüne sprechen von Spinnereien.

Der CDU-Abgeordnete Martin Bäumer im niedersächsischen Landtag.

Foto: Holger Hollemann

Osnabrück. Martin Bäumer, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, hat die Niedersächsische Landesregierung aufgefordert, Untersuchungen zur Existenz sogenannter Chemtrails anzustellen.

Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Bäumer: "Nur mit einer Untersuchung lässt sich das Thema ein für alle Mal aus der Welt schaffen." In zwei Antworten auf parlamentarische Anfragen von Bäumer hatte das Umweltministerium in Hannover zuletzt bekundet, dies nicht untersuchen zu wollen. Das Ministerium begründete das unter anderem mit Kosten im fünfstelligen Euro-Bereich. "Bei einem Gesamthaushalt des Umweltministeriums von 300 Millionen Euro sind das doch Peanuts", sagte Bäumer der "NOZ". "Dass sich die Landesregierung nun weigert, entsprechende Untersuchungen anzustellen, sorgt doch nur für weitere Spekulationen und erweckt den Eindruck, man habe etwas zu verbergen", kritisierte der Parlamentarier. Für den kommenden Haushalt sollte Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) einen entsprechenden Posten einplanen.

Kritik an den Anfragen des CDU-Parlamentariers kommt vom umweltpolitischen Sprecher der Grünen. Volker Bajus sagte der "NOZ": "Martin Bäumer ist wieder auf den Spuren der Verschwörungstheoretiker unterwegs." Er wundere sich, "dass der umweltpolitische Sprecher der CDU sich mit solchen Spinnereien beschäftigt."

Chemtrails und sogenanntes Geo-Engineering zählen gemeinhin in den Bereich der Verschwörungstheorie, wonach über das Ausbringen von Chemikalien in die Luft etwa per Flugzeug Einfluss auf Mensch oder Umwelt genommen werden soll. ots