Rückhalt von der Basis CDU: Merkel in Vorpommern als Direktkandidatin nominiert

Grimmen (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kann im Bundestagswahlkampf auf Rückhalt der Parteibasis in ihrem Wahlkreis zählen.

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Die Christdemokraten im Bundestagswahlkreis Vorpommern-Rügen - Vorpommern-Greifswald I nominierten Merkel am Samstag in Grimmen mit 95,9 Prozent Zustimmung als CDU-Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis 15. Die CDU-Bundesvorsitzende bekam in geheimer Abstimmung 165 von 173 Stimmen. Merkel bedankte sich für das „überwältigende Vertrauen“.

Bei der Nominierung vor vier Jahren war sie noch auf 100 Prozent gekommen. CDU-Kreischef und Landeswirtschaftsminister Harry Glawe sprach dennoch von einem sehr guten Ergebnis. „Die Basis steht geschlossen hinter Angela Merkel.“ Auch der Konservative Kreis der Christdemokraten, der sich nach dem schlechten CDU-Landtagsergebnis gegründet hatte, bekannte sich vor der Abstimmung zu Merkel. „Wir stehen hinter Ihnen“, sagte Sprecher Sascha Ott. Der Konservative Kreis werde sich dafür einsetzen, „Mitglieder, die uns verlassen haben und Wähler, die uns nicht mehr gewählt haben, wieder zurückgewinnen“.

Merkel hat seit ihrer ersten Bundestags-Nominierung 1990 immer das Direktmandat im Ostseewahlkreis mit der Insel Rügen, mit Stralsund und seit 2013 auch mit Greifswald geholt. Bei der jüngsten Bundestagswahl 2013 gewann sie den Wahlkreis mit 56,2 Prozent der Erststimmen. Diesmal will ihr die AfD das Direktmandat abjagen. Die rechtspopulistische Partei war bei der Landtagswahl vor der CDU gelandet. Als Kandidaten hat der Landesverband seinen Vorsitzenden, Landtagsfraktionschef Leif-Erik Holm, bestimmt. Auch SPD, Linke und FDP haben bereits Kandidaten nominiert.

Merkel zog in ihrer Bewerbungsrede eine positive Bilanz der Regierungszeit unter Führung der CDU: Der Bund habe keine neuen Schulden gemacht. Die Grundzüge für einen neuen Bund-Länder-Finanzausgleich seien festgelegt. Ländliche Räume profitierten vom Breitbandausbau, in den der Bund vier Milliarden Euro investiere. Sie verteidigte das Türkei-Abkommen zur Eindämmung der Flüchtlingsbewegungen. Illegalen Schleppern und Schleusern sei mit dem Abkommen auf dieser Route das Handwerk gelegt worden.

Zugleich machte Merkel Vorpommern eine Liebeserklärung: „Je länger ich diese politische Heimat habe, umso mehr weiß ich sie zu schätzen auch in Hinblick auf meine anderen Arbeiten als Parteivorsitzende und Bundeskanzlerin.“ Das Gespräch mit den Menschen gebe Rückbindung und zeige, wie Gesetze ankämen, auch dort, „wo wir denken, wir haben ein dickes Ding gemacht“.