CSU-Chef Seehofer: „Sturz Stoibers war ein Fehler“
München (dpa) - CSU-Chef Horst Seehofer hat den Sturz des früheren Parteivorsitzenden und bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber vor fünf Jahren als „Fehler“ bezeichnet. Es sei falsch gewesen, „eine erfolgreiche Persönlichkeit auszuwechseln“.
Das sagte Seehofer der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag). Personalrochaden seien keine Garantie für Erfolg. Dies erlebe zurzeit auch die FDP. Die Erschütterungen, die nach solchen Wechseln entstünden, seien gewaltig. „Die Wogen zu glätten, kostet unheimlich Kraft.“
Seehofer sagte, Parteien kämen bei sinkenden Umfragewerten oft zu „dem kurzsichtigen Schluss, die Person an der Spitze auszuwechseln“. Es fehle in Krisensituationen oft die Kraft, die eigentlichen Ursachen auszuleuchten. Hätte die CSU die Analysen, die sie erst nach der Wahlniederlage 2008 angestellt habe, bereits 2007 angestellt, hätte sich die Partei „einiges ersparen können“. Bei der Landtagswahl 2008 hatte die CSU mehr als 17 Prozentpunkte und die absolute Mehrheit verloren.