Die Landtagswahlen in Zahlen und Fakten

Stuttgart/Mainz (dpa) - Knapp elf Millionen Menschen sind in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aufgerufen, neue Landtage zu wählen. Außerdem finden in Hessen Kommunalwahlen statt. Die beiden Landtagswahlen in Zahlen und Fakten:

BADEN-WÜRTTEMBERG: Hier sind 7,8 Millionen Bürger zur Landtagswahl aufgerufen. Um die 120 Sitze im Landtag bewerben sich 684 Kandidaten. 19 Parteien sowie 6 Einzelbewerber treten an. Zuletzt saßen durch Übergangs- und Ausgleichsmandate 139 Abgeordnete im Landtag in Stuttgart. Die Bürger haben nur eine Stimme, es gibt keine Landesliste. Neben den 70 Direktmandaten werden weitere 50 Sitze über die sogenannte Zweitauszählung verteilt. Das heißt, diejenigen Kandidaten kommen in den Landtag, die in den Regierungsbezirken für ihre Parteien die meisten Stimmenanteile geholt haben.

Zu den wichtigsten Wahlkampfthemen in Baden-Württemberg gehörte lange Zeit die Verlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs unter die Erde. CDU, FDP und SPD sehen in Stuttgart 21 eine Jahrhundertchance, die wirtschaftsstärkste Region Europas an den Hochgeschwindigkeitsverkehr anzubinden und in der Landeshauptstadt durch wegfallende Rangiergleise die Fläche für ein neues Stadtviertel zu erhalten. Die Gegner befürchten riesige Kostensteigerungen und Verschlechterungen im Bahnverkehr. Nach der Atomkatastrophe in Japan steht nun das Thema Kernenergie ganz oben auf der Agenda.

RHEINLAND-PFALZ: Wahlberechtigt sind hier 3,1 Millionen Bürger. Um die 101 Sitze im Landtag bewerben sich 655 Kandidaten. Zugelassen zur Abstimmung sind die Landes- und Bezirkslisten von zwölf Parteien. Es gibt 51 Wahlkreise. Die Bürger haben zwei Stimmen. Mit ihrem ersten Kreuzchen können sie entscheiden, welcher Kandidat ihren heimatlichen Wahlkreis direkt im Parlament in Mainz vertreten soll. Das zweite Kreuzchen, die Landesstimme, ist für die Stärke der Fraktionen relevant.