dpa-Nachrichtenüberblick Politik
Spannende Wahlen in drei Ländern - Stimmungstest in Flüchtlingskrise
Berlin (dpa) - Es ist der erste politische Stimmungstest seit Beginn der Flüchtlingskrise: Am Sonntag entscheiden die Bürger in drei Ländern über neue Landtage und stimmen damit indirekt über den Kurs von Kanzlerin Angela Merkel ab. In Baden-Württemberg zeichnen sich ein Grünen-Triumph und eine herbe CDU-Niederlage ab. In Rheinland-Pfalz bahnt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der regierenden SPD und der oppositionellen CDU an. Und in Sachsen-Anhalt deutet einiges auf ein Fortbestehen der schwarz-roten Koalition hin. Nach den Umfragen wird die AfD in alle drei Landtage einziehen.
Leichte Entspannung an Grenze zu Mazedonien
Idomeni (dpa) - Nach Schließung der Balkanroute ziehen immer mehr Flüchtlinge von der griechischen Grenze zu Mazedonien ab. Mehrere Hundert Menschen verließen das Lager Idomeni und stiegen in Busse nach Athen. Trotzdem harren noch immer Tausende in Kälte und Schlamm an der Grenze aus. Ihr Schicksal ist weiter ungewiss. Bulgarien erwägt, seine Grenze zu Griechenland mit einem Zaun gegen Flüchtlinge abzuriegeln. Auch Italien wappnet sich gegen eine Verlagerung der Fluchtrouten.
Syriens Opposition reist zu Friedensgesprächen - Wahl in 18 Monaten?
Damaskus (dpa) - Kurz vor dem fünften Jahrestag des Aufstands gegen das syrische Regime wächst die Hoffnung auf eine politische Lösung des blutigen Konflikts. Die syrische Opposition erklärte, sie werde an der für Montag erwarteten neuen Runde der Genfer Friedensgespräche teilnehmen. UN-Sondervermittler Staffan de Mistura sagte der russischen Agentur Ria Nowosti zugleich, spätestens in anderthalb Jahren solle es in Syrien unter Aufsicht der Vereinten Nationen Parlaments- und Präsidentenwahlen geben.
Japan gedenkt der Opfer der Tsunami-Katastrophe
Fukushima (dpa) - Mit mahnenden Worten des Kaisers gegen das Vergessen und Gedenkminuten im ganzen Land hat Japan der Opfer der Katastrophe von 2011 gedacht. Durch Erdbeben, Tsunami und Atomunfall in Fukushima starben fast 19 000 Menschen. Im Atomkraftwerk Fukushima war es kurz nach dem Beben vom 11. März 2011 zu Kernschmelzen gekommen - der schlimmsten Atomkatastrophe seit Tschernobyl. Bei einer zentralen Gedenkzeremonie in der Hauptstadt Tokio rief Kaiser Akihito sein Volk auf, weiter den Überlebenden in der Katastrophenregion zu helfen.
Von der Leyen zu Plagiatsaffäre: „Ich habe damals Fehler gemacht“
Berlin (dpa) - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zeigt angesichts der in ihrer Doktorarbeit festgestellten Mängel Reue. „Ich habe damals Fehler gemacht“, sagte sie dem „Spiegel“. „Mit dem Wissen von heute würde ich das selbstverständlich anders machen.“ Erleichtert zeigte sie sich darüber, dass die Medizinische Hochschule Hannover ihre Arbeit als wissenschaftlich relevant anerkannte. Die MHH hatte nach monatelanger Prüfung 32 Plagiate in ihrer Doktorarbeit festgestellt. Sie geht aber nicht von einer Täuschungsabsicht aus und entschied sich, den Doktortitel nicht abzuerkennen.
Junger Ägypter springt bei Kontrolle aus fahrendem Zug und stirbt
München (dpa) - Bei Tempo 160 ist ein junger Ägypter während einer Polizeikontrolle aus einem Zug gesprungen und ums Leben gekommen. Schleierfahnder hatten den 17-Jährigen nahe München kontrolliert. Als sich die Beamten noch die Papiere anschauten, sei der Mann in ein anderes Abteil entkommen. Er öffnete das Zugfenster und sprang hinaus. Sein Leichnam wurde unweit des Bahnhofs der Ortschaft Haar gefunden. Der Zug sollte in Kürze in München einfahren. Die Kontrolle sei ruhig, entspannt und ohne Zwang verlaufen. Die Behörden vermuten, dass der Mann die tödliche Gefahr unterschätzte.