dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Geiselnahme nach mutmaßlichem Islamisten-Angriff in Mali beendet

Bamako (dpa) - Nach dem mutmaßlich islamistischen Terrorangriff auf ein Luxushotel in Malis Hauptstadt Bamako ist die Geiselnahme beendet. Das sagte der malische Innenminister Salif Traoré. Spezialeinheiten rückten nun zu den im siebten Stock des Gebäudes verschanzten Terroristen vor. Zunächst blieb unklar, wie viele Todesopfer es gab. Örtliche Medien sprachen von 18 Toten, die Regierung bestätigte zunächst nur drei Opfer. Die Angreifer hatten das Radisson Blu Hotel am Morgen in ihre Gewalt gebracht. Zu dem Zeitpunkt waren nach Angaben des Hotelbetreibers 170 Menschen in dem Gebäude. Zu dem Anschlag bekannten sich zwei mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene Islamistengruppen. Unter den zeitweise als Geiseln gehaltenen Menschen waren auch zwei Deutsche, wie Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte.

Schärfere EU-Grenzkontrollen im Anti-Terror-Kampf

Brüssel/Paris (dpa) - Eine Woche nach den Anschlägen von Paris haben die EU-Staaten wegen der Terrorgefahr strengere Kontrollen der europäischen Außengrenzen beschlossen. Darauf einigten sich die Innen- und Justizminister bei einem Sondertreffen in Brüssel am Freitag. Frankreich trieb seine Ermittlungen gegen Terrorverdächtige weiter voran: Im Pariser Vorort Saint-Denis entdeckte die Polizei in der erstürmten Wohnung eine weitere Leiche. Die Staatsanwaltschaft identifizierte sie als Hasna Aitboulahcen, nach Medienberichten die Cousine des getöteten Drahtziehers von Paris, Abdelhamid Abaaoud.

CSU fordert Flüchtlings-Obergrenze für 2016

München (dpa) - Im unionsinternen Streit um Obergrenzen für die Aufnahme von Flüchtlingen hat die CSU ihrem Vorsitzenden Horst Seehofer den Rücken gestärkt. Der CSU-Parteitag in München verabschiedete am Freitag mit sehr großer Mehrheit einen Leitantrag, in dem es heißt, Deutschland müsse ein Signal aussenden, dass die Kapazitätsgrenzen bereits erreicht seien. „Deshalb soll Deutschland für nächstes Jahr ein Kontingent für Bürgerkriegsflüchtlinge entsprechend seiner leistbaren Kapazitäten festlegen.“ Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die am Abend vor die rund 1000 Delegierten trat, lehnt das Festlegen einer Obergrenze ab.

Koalitionäre noch uneins bei Asylpaket - keine Kabinettssondersitzung

Berlin (dpa) - Die Verabschiedung des neuen Asylpakets verzögert sich wegen Unstimmigkeiten innerhalb der Koalition. Ursprünglich hatte die Bundesregierung erwogen, am Wochenende eine Sondersitzung des Kabinetts zu machen, um das Vorhaben möglichst schnell auf den Weg zu bringen. Davon nahm sie jedoch Abstand, wie die dpa am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr. Ein Gespräch der Parteichefs von CDU, CSU und SPD am Donnerstag dazu habe keine Einigung gebracht. Die Bundesregierung will künftig bei einer großen Gruppe von Flüchtlingen Asylverfahren im Eiltempo anwenden.

1300 Tote bei russischen Angriffen in Syrien - 400 Zivilisten getötet

Damaskus (dpa) - Bei russischen Luftangriffen in Syrien sind nach Informationen von Aktivisten seit Ende September mehr als 1300 Menschen ums Leben gekommen - darunter mehr als 400 Zivilisten. Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am Freitag mit, unter den Opfern seien auch 97 Kinder und fast 70 Frauen. Getötet wurden demnach zudem mehr als 380 Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie fast 550 Kämpfer anderer Rebellengruppen. Die Menschenrechtsbeobachter sitzen in England, beziehen ihre Informationen aber von einem Netz aus Informanten.

US-Lebensmittelaufsicht lässt Gen-Lachs zu

New York (dpa) - In den USA könnte demnächst erstmals genetisch veränderter Fisch auf die Teller kommen. Ein schneller und größer wachsender Gen-Lachs könne ohne Bedenken verzehrt werden, entschied die US-Lebensmittelaufsicht FDA am Donnerstag (Ortszeit) nach mehrjähriger „eingehender und strenger“ Prüfung. Der genetisch veränderte Fisch sei ebenso sicher und nahrhaft wie naturbelassener Lachs. Damit ist in den USA erstmals ein genetisch verändertes Tier als Lebensmittel zugelassen worden. Die Verpackungen des Gen-Lachses müssen nicht speziell gekennzeichnet werden. Die Zulassung stieß sowohl in den USA als auch in Europa auf scharfe Kritik.