dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Fast 300 Frauen und Mädchen aus Boko-Haram-Gewalt befreit

Abuja (dpa) - Nigerias Armee hat nach eigenen Angaben 200 Mädchen und 93 Frauen aus der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Boko Haram befreit. Es handelt sich nicht um die vor über einem Jahr entführten Schülerinnen aus dem Ort Chibok. Die Streitkräfte hätten die Geiseln bei ihrem Kampf gegen Boko Haram in der Region des Sambisa-Walds befreit, heißt es. Boko Haram entführt junge Mädchen, um sie zum Übertritt zum Islam zu zwingen, sie zwangsweise zu verheiraten oder sie als Sklavinnen zu halten.

Ausgangssperre in Baltimore begonnen

Baltimore (dpa) - Nach den schweren Unruhen hat in der US-Ostküstenmetropole Baltimore hat eine nächtliche Ausgangssperre begonnen. Vereinzelt bewegen sich aber noch Menschengruppen in der Stadt. TV-Sender zeigen, wie sich Sicherheitskräfte und Demonstranten gegenüberstehen. Die Polizisten riefen die Menschen auf, nach Hause zu gehen. Wenig später gingen sie schrittweise gegen die Menschenmenge vor und setzten Pfefferspray ein, berichtet CNN. Es kam aber zunächst nicht zu größeren Konfrontationen.

Indonesien richtet trotz weltweiter Proteste Drogenschmuggler hin

Jakarta (dpa) - Indonesien hat weltweite Proteste ignoriert und acht zum Tode verurteilte Drogenschmuggler hingerichtet. Die Hinrichtungen seien vollzogen, berichteten die „Jakarta Post“ und „Jakarta Globe“. Bei den Hingerichteten handelt es sich um einen Brasilianer, einen Indonesier, zwei Australier und vier Nigerianer. Ihre Regierungen hatten in den vergangenen Wochen vergeblich Gnadengesuche eingereicht. Australien hat seinen Botschafter als Reaktion auf die Hinrichtungen aus Indonesien zurückgerufen.

Kabinett will Rentenplus und bessere Betreuung Sterbender

Berlin (dpa) - Das Bundeskabinett will heute eine Erhöhung der Renten beschließen. Die gut 20,5 Millionen Rentner sollen ab 1. Juli spürbar höhere Bezüge bekommen. In Westdeutschland steigt die Rente um 2,1 Prozent, im Osten um 2,5 Prozent. Die Ministerrunde berät auch über Verbesserungen für Sterbende. Sie sollen künftig weit besser betreut werden, egal ob zu Hause, in Hospizen oder Krankenhäusern. Lücken in der Hospiz- und Palliativversorgung vor allem auf dem Land sollen geschlossen werden.

Gauck ruft zu Auseinandersetzung mit Islamismus auf

Tunis (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hat in Tunesien zu einer offensiven Auseinandersetzung mit radikalem Islamismus und religiöser Intoleranz aufgerufen. Man müsse die Propaganda der Terroristen mit einer Aufklärung der Demokraten kontern, sagte er in Tunis. Die Antworten von Radikalen seien möglicherweise verlockend, weil sie einfach seien. Demokratie hingegen sei nicht einfach, sagte Gauck. In einer offenen Gesellschaft habe es niemand nötig, religiöse Menschen zu unterdrücken und sie um ihre religiösen Rechte zu bringen.

Immer mehr zusätzliche Darlehen für Hartz-IV-Bezieher

Berlin (dpa) - Immer mehr Langzeitarbeitslose in Deutschland sind auf Darlehen angewiesen. Sie können dies etwa für eine Waschmaschine, einen Kühlschrank oder Kleidung bekommen. Im vergangenen Jahr erkannten die Jobcenter pro Monat im Schnitt bei rund 18 700 Hartz-IV-Beziehern einen Anspruch auf ein solches Darlehen an. Das geht aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf die Anfrage einer Linken-Bundestagsabgeordneten hervor. Im Vergleich zu 2013 mit rund 17 800 bewilligten Darlehen pro Monat war das ein Anstieg von 5,27 Prozent.