dpa-Nachrichtenüberblick Politik
Party und Entsetzen: Gemischte Reaktionen nach Atomeinigung mit Iran
Lausanne (dpa) - Die Grundsatzeinigung in dem seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Atomstreit mit dem Iran hat weltweit ein geteiltes Echo ausgelöst. US-Präsident Barack Obama lobte die Vereinbarung als historischen Schritt. In Teheran brachen spontane Jubelfeiern aus. Mit Bestürzung reagierte dagegen Israel. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht das Überleben Israels gefährdet. Er appellierte an die Unterhändler des Westens: „Standhaft sein, den Druck auf Iran erhöhen - so lange, bis ein gutes Abkommen erreicht ist.“ Die Einigung sieht Einschnitte in Irans Atomprogramm vor, dafür lockert der Westen Wirtschaftssanktionen.
Kenia im Schockzustand - Safariparadies versinkt im Islamistenterror
Nairobi/Garissa (dpa) - In Kenia herrscht Fassungslosigkeit: Das ganze Land trägt Trauer nach dem verheerenden Islamistenangriff auf die Universität von Garissa im Osten Kenias mit 147 Toten. Mindestens vier maskierte Mitglieder der somalischen Al-Shabaab-Miliz hatten die Hochschule gestürmt und anschließend fast 16 Stunden lang besetzt. Es handelt sich um das bisher schlimmste Blutbad der Miliz. Sie verübt immer wieder Anschläge in Kena und will den Abzug kenianischer Truppen aus Somalia erreichen. Papst Franziskus hat den Terroranschlag scharf verurteilt und den Opfern und ihren Angehörigen seine Nähe zugesichert.
Karfreitag in Rom: Gedenken an Leiden und Sterben Christi
Rom (dpa) - Tausende Pilger und Gläubige haben am Karfreitag in Rom an die Leiden Christi erinnert und sich auf die bevorstehenden Osterfeierlichkeiten eingestimmt. Nach der Karfreitagliturgie, einer von Stille und Ernst geprägten Gedenkfeier im Petersdom, sollte Höhepunkt am Abend der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum mit Papst Franziskus sein. Die Zeremonie, zu der Tausende Pilger erwartet wurden, erinnert in 14 Stationen mit Meditationen und Gebeten an das Leiden und Sterben Jesu. „Das Kreuz Christi ist keine Niederlage: das Kreuz ist Liebe und Barmherzigkeit“, schrieb Franziskus auf Twitter.
Ostermarschierer prangern Kriege und Rüstungsexporte an
Berlin (dpa) - Zum Auftakt der Ostermärsche haben in Deutschland Hunderte Menschen gegen Krieg, Rüstungsexporte und Atomwaffen demonstriert. So forderten vor dem Haupttor der Uranfabrik Urenco im nordrhein-westfälischen Gronau rund 350 Demonstranten die sofortige Stilllegung und ein Ende der Uran-Anreicherung. In Bruchköbel im Main-Kinzig-Kreis protestierten mehr als 100 Menschen gegen den Militärkonflikt in der Ukraine und die Entsendung von Soldaten der Bundeswehr zu Krisenherden im Ausland. Bis Ostermontag werden Tausende Menschen bei rund 80 Veranstaltungen und Aktionen erwartet.
Kohl zum 85. Geburtstag als „herausragender Staatsmann“ gewürdigt
Berlin (dpa) - Der frühere Bundeskanzler und CDU-Vorsitzende Helmut Kohl ist zu seinem 85. Geburtstag für seine Verdienste um die deutsche Einheit und das Zusammenwachsen Europas gefeiert worden. Bundespräsident Joachim Gauck versicherte ihm, „dass Deutschland nicht vergessen wird, wie Sie zur rechten Zeit das Richtige entschieden und vollendet haben“. Die europäische Einigung und die deutsche Einheit seien auch Kohls Werk, schrieb Kanzlerin Angela Merkel in einem Gastbeitrag für die „Bild“-Zeitung. Der gesundheitlich angeschlagene Kohl feierte seinen Geburtstag am Freitag im privaten Kreis zu Hause in Ludwigshafen-Oggersheim.
Athener Regierung versichert: Wir stehen nicht vor der Pleite
Athen (dpa) - Wie lange reicht das Geld in Griechenlands Staatskasse? Die Einschätzungen weichen voneinander ab. Athen wehrt sich nun gegen Spekulationen, wonach eine Zahlungsunfähigkeit unmittelbar bevorsteht. Der Staat könne seinen anstehenden Verpflichtungen nachkommen, sagte der stellvertretende Finanzminister Dimitris Mardas. Nach den Daten, die vorlägen, reiche das Geld aus. Griechenland muss am 9. April eine Rückzahlung von rund 450 Millionen Euro an den Weltwährungsfonds leisten. Bei der EU gab es zuletzt keine Gewissheit, dass Athen die IWF-Zahlung stemmen kann.