dpa-Nachrichtenüberblick Politik
Trauer in den Niederlanden - Erste Absturzopfer kehren zurück
Kiew/Charkow/Den Haag (dpa) - Die Niederlande empfangen die Opfer des Flugzeugabsturzes in der Ostukraine heute in tiefer Trauer. Ein Flugzeug mit den ersten Särgen wird am Nachmittag gegen 16 Uhr aus Charkow in Eindhoven erwartet. Nach der Landung der Maschine soll im Land eine Schweigeminute abgehalten werden. Der Mittwoch wurde von der Regierung zum Tag der nationalen Trauer erklärt. Wie US-Geheimdienstler laut Medienberichten sagten, trafen prorussische Separatisten die Malaysia-Airlines-Maschine nach bisherigen Erkenntnissen mit einer Boden-Luft-Rakete. Die Rebellen hätten aber wahrscheinlich nicht beabsichtigt, die Boeing 777-200 abzuschießen.
Gabriel gegen Debatte über Fußball-WM in Russland
Berlin (dpa) - SPD-Chef Sigmar Gabriel hält eine Debatte über einen Boykott der Fußball-WM 2018 in Russland für falsch. „Jetzt vier Jahre im Voraus eine Debatte über die nächste Fußball-Weltmeisterschaft zu führen, halte ich nicht für besonders klug“, sagte der Bundeswirtschaftsminister der dpa mit Blick auf die jüngste Eskalation und den mutmaßlichen Abschuss eines Passagierflugzeugs über der Ostukraine. Scharf kritisierte Gabriel das Verhalten der Separatisten und des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dem Absturz.
Mehr als 600 Tote in Gaza - Fluglinien streichen Verbindungen
Gaza/Tel Aviv (dpa) - Mehrere Airlines haben wegen des Gaza-Konflikts Verbindungen zum wichtigsten internationalen Flughafen Israels vorübergehend eingestellt. Die Lufthansa und Air Berlin etwa setzten ab Dienstagabend alle für die nächsten 36 Stunden geplanten Flüge nach Tel Aviv aus. Für US-Airlines galt ein 24-stündiges Verbot. Zuvor war nahe des Flughafens Ben Gurion eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete eingeschlagen. Trotz internationaler Vermittlungsbemühungen ist kein Ende der Gewalt in Sicht. Hunderte Menschen kamen bislang ums Leben - unter ihnen auch eine siebenköpfige deutsch-palästinensische Familie. Die US-Regierung verteidigte das befristete Flugverbot zum Tel Aviver Flughafen gegen Kritik aus Israel.
Historiker sieht keinen wachsenden Antisemitismus in Deutschland
Berlin (dpa) - Der Historiker und Antisemitismusforscher Wolfgang Benz sieht angesichts der jüngsten Demonstrationen gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen keinen wachsenden Antisemitismus in Deutschland. „Ich sehe überhaupt keine neue Qualität“, sagte der frühere Direktor des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Am Rande einer Demonstration in Berlin seien antisemitische Parolen skandiert worden. „Seltsame Leute“ hätten „blödsinnige Parolen“ gerufen. Deshalb von judenfeindlichen Ausschreitungen in Deutschland zu sprechen, „halte ich für übertrieben“, so Benz.
Von der Leyen zu Truppenbesuch in Afghanistan
Masar-i-Scharif (dpa) - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist zu einem überraschenden Truppenbesuch in Afghanistan eingetroffen. Sie landete am Mittwochmorgen im Feldlager der internationalen Schutztruppe Isaf im nordafghanischen Masar-i-Scharif. Dort wird sie Gespräche mit Soldaten der Bundeswehr führen, deren Kampfeinsatz in fünf Monaten ausläuft. Von den einst mehr als 5000 deutschen Soldaten sind in Afghanistan nur noch 2400 übrig.
Migranten: Mexiko kritisiert Militarisierung der US-Grenze
Mexiko-Stadt (dpa) - Mexiko hat sich besorgt über die Entsendung von 1000 Nationalgardisten an die Südgrenze des US-Bundesstaats Texas gezeigt. Der Einwanderung Zehntausender unbegleiteter Kinder aus Mittelamerika müsse mit einer langfristigen regionalen Perspektive begegnet werden, hieß es am Dienstag in einem Schreiben des Außenministeriums. Mexiko habe sich für eine Strategie des Dialogs und der Kooperation entschieden. Herkunfts-, Transit- und Zielländer der Migranten müssten sich miteinander abstimmen.