dpa-Nachrichtenüberblick Politik
BND-Mann soll NSA-Ausschuss bespitzelt haben
Berlin (dpa) - Die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA werden durch eine Spionageaffäre aufs Neue schwer belastet: Beim BND soll nach Informationen der dpa und anderen Medien seit zwei Jahren ein Spion der US-Geheimdienste gearbeitet haben. Offiziell wurde nur bestätigt, dass ein 31-jähriger Deutscher unter dem dringenden Verdacht der geheimdienstlichen Agententätigkeit festgenommen wurde. Besonders schwer wiegen Vorwürfe, dass der BND-Mann auch geheime Papiere über den NSA-Untersuchungsausschuss weitergegeben haben soll.
Gröhe will wegen Ärztemangels Hausärzte stärken
Berlin (dpa) - Der Ärztemangel in Teilen Deutschlands macht sich immer stärker bemerkbar. Fast jeder vierte Haus- und Facharzt will in den kommenden fünf Jahren seine Praxis abgeben. Drei Viertel der Mediziner, die einen Nachfolger suchen, haben Schwierigkeiten, fündig zu werden. Das zeigt der Ärztemonitor 2014. Gesundheitsminister Hermann Gröhe sagte, er wolle die Bedingungen und Strukturen für Hausärzte verbessern. Auch der Patientenbeauftragte Karl-Josef Laumann nannte die Entwicklung bei den Hausärzten besorgniserregend.
Frankreich erhöht Sicherheit für USA-Flüge
Paris (dpa) - Nach Warnungen aus den USA hat Frankreich heute die Sicherheit an Flughäfen für Verbindungen in die USA erhöht. Die zusätzlichen Maßnahmen sollen die Passagiere nach Angaben der französischen Flugaufsicht möglichst wenig beeinträchtigen. Allerdings seien Verzögerungen möglich. Großbritannien hatte seine Sicherheitsmaßnahmen bereits gestern aufgestockt. Die USA befürchten Bombenanschläge mit neuartigen Sprengsätzen und dringen deswegen auf verstärkte Sicherheitschecks an ausländischen Flughäfen.
Neue Raketen aus Gaza treffen Israel
Gaza (dpa) - Israel und militante Palästinenser im Gazastreifen haben ihren Schlagabtausch trotz Berichten über eine mögliche Waffenruhe fortgesetzt. Israels Artillerie griff den Gazastreifen an, nachdem vier Raketen und zwei Mörsergranaten im Süden eingeschlagen waren. Im arabischen Ostteil Jerusalems wurde im Beisein Tausender Trauergäste der junge Araber beigesetzt, der mutmaßlich einem Rachemord zum Opfer gefallen war. Hunderte wütende Palästinenser lieferten sich vor und während des Begräbnisses Straßenschlachten mit der Polizei.
Kiews Truppen berichten erneut von vielen Toten in der Ostukraine
Kiew (dpa) - Bei den schweren Kämpfen in der Ostukraine hat es nach Angaben von Regierungstruppen erneut viele Tote gegeben. Durch Luftangriffe und Artillerie seien sechs Stellungen prorussischer Separatisten zerstört und der Ort Nikolajewka vollständig von den Truppen eingeschlossen worden, teilte ein Sprecher des „Anti-Terror-Einsatzes“ in Kiew mit. Dabei seien mindestens 150 Aufständische getötet worden. Auch zwei ukrainische Soldaten seien ums Leben gekommen, hieß es.
Mehr als 800 Flüchtlinge kommen in Kalabrien an
Rom (dpa) - Mehr als 800 Flüchtlinge, überwiegend aus Syrien, sind im süditalienischen Kalabrien angekommen. Die Migranten waren in der Nacht von dem italienischen Marineschiff „San Giorgio“ vor Sizilien aufgenommen worden, wie die Behörden mitteilten. Neben den Syrern erreichten so auch Flüchtlinge aus Ägypten, Palästina, Eritrea und dem Sudan in Reggio Calabria europäischen Boden. Gesundheitlich seien die Flüchtlinge in guter Verfassung, wurde mitgeteilt. Sie sollen in der Region untergebracht werden.