Einnahmen aus Kapitalerträgen gesunken
Aufkommen ging mit Einführung der Abgeltungssteuer drastisch zurück.
Berlin. Parallel zur Einführung der Abgeltungsteuer sind die Steuereinnahmen aus Zinsen und anderen Kapitalerträgen stark gesunken. Nahm der Fiskus 2008 noch 13,5 Milliarden Euro an Kapitalertragsteuern ein, waren es 2010 nur 8,7 Milliarden Euro, wie aus Zahlen des Finanzministeriums hervorgeht.
Zentral für das Minus dürfte das in der Finanzkrise stark gesunkene Zinsniveau sein, doch Kritiker werfen dem Staat die Entlastung von Gutverdienern vor. Vor allem Spitzenverdiener profitierten, weil sie mit reduzierten Steuersätzen „den goldenen Schnitt“ machten, moniert die Deutsche Steuergesellschaft.
Das Aufkommen aus der Kapitalertragsteuer sank zunächst von 13,5 Milliarden Euro auf 12,4 Milliarden Euro im Jahr 2009, wie aus den Zahlen hervorgeht, über die die „Neue Osnabrücker Zeitung“ am Montag berichtete. 2010 sank die Zahl dann nochmals drastisch auf 8,7 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr erwarte das Ministerium ein weiteres Minus auf wenig mehr als acht Milliarden Euro.
Die Abgeltungsteuer war 2009 eingeführt worden. Seither müssen auf Zinsen und Aktiengewinne pauschal 25 Prozent Steuern gezahlt werden. Vorher wurden die Erträge nach dem persönlichen Steuersatz versteuert, der heute zwischen 15 und 45 Prozent liegt.