Erkelenz verweigert sich dem Braunkohle-Tagebau
Die Stadt fordert von RWE Klarheit über Garzweiler und stoppt Pläne für die Umsiedlung von 3000 Bürgern.
Erkelenz. Aufstand im Braunkohlerevier: Die Stadt Erkelenz stoppt alle Vorbereitungen für weitere Umsiedlungen im Zuge des Braunkohleabbaus im Tagebau Garzweiler II.
Bürgermeister Peter Jansen (CDU) sagte am Freitag, angesichts der aktuellen Spekulationen über ein vorzeitiges Ende des Braunkohleabbaus sei den betroffenen Bürgern nicht zuzumuten, das Umsiedlungsverfahren fortzuführen.
Ausgelöst wurde der Schritt durch Medienberichte, RWE denke wegen der sinkenden Rentabilität über ein vorzeitiges Ende von Garzweiler nach. Der Energiekonzern bekräftigte aber am Freitag nochmals seine Entschlossenheit, am umstrittenen Tagebau festzuhalten.
In einem offenen Brief forderten aber alle im Rat der Stadt Erkelenz vertretenen Fraktionen NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) auf, sich in die Angelegenheit einzuschalten und Klarheit über die Zukunft des Tagebaus zu schaffen.
Allerdings räumte Bürgermeister Jansen ein, dass dem Widerstand der Stadt Grenzen gesetzt sind. „Das Land hat die Möglichkeit, zwangsweise anzuordnen, dass wir weitermachen.“
Die 42 000-Einwohner-Stadt ist vom Tagebau so stark wie keine andere im Rheinland betroffen. Rund 40 der 48 Quadratkilometer des Tagebaugeländes entfallen auf ihr Gebiet. Nach wie vor müssen rund 3000 Menschen damit rechnen, den Baggern weichen zu müssen. Die Umsiedlung der nächsten Dörfer soll 2016 beginnen. Red