Erneut tausende Lehrer und Verwaltungskräfte im Warnstreik
Berlin (dpa) - An den Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben sich den dritten Tag in Folge vor allem Lehrer beteiligt. Nach Angaben der Gewerkschaft GEW gingen fast 4000 angestellte Pädagogen und Hochschulbeschäftigte nicht an ihren Arbeitsplatz, sondern zu Demonstrationen oder in Streiklokale.
Schwerpunkte waren Nordrhein-Westfalen mit den Regierungsbezirken Münster und Arnsberg sowie Mecklenburg-Vorpommern, wo in vielen Schulen im Landesteil Vorpommern Unterricht ausfiel. Auch in einigen Orten Baden-Württembergs, Thüringens und Sachsen-Anhalts protestierten Lehrer für bessere Bezahlung und Altersversorgung.
Ihnen schlossen sich teils auch andere Landesangestellte an, etwa 500 Mitarbeiter der Universität Köln, 200 Mitarbeiter von Hochschulen und Gerichten in Dortmund oder rund 120 Beschäftigte mehrerer Thüringer Behörden. In Hamburg traten 700 Mitarbeiter vor allem der Bezirksämter in den Ausstand.
Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi kam es dadurch zu Einschränkungen in sozialen Beratungsstellen, Kfz-Zulassungsstellen und Kundenzentren. In Saarbrücken machten 600 Landesbeschäftigte ihrem Unmut über die Arbeitgeber auf einer Kundgebung Luft, darunter auch Beamte.
Die Gewerkschaften fordern für 800 000 Tarifangestellte der Länder unter anderem 5,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 175 Euro monatlich mehr. Hauptgründe für den bisher ergebnislosen Verlauf der Tarifverhandlungen waren aber Differenzen über die betriebliche Altersvorsorge und die tarifliche Eingruppierung der angestellten Lehrer. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 16./17. März anberaumt.
Am Freitag soll es weitere Warnstreiks geben. So ruft die GEW rund 6000 Beschäftigte an mehr als 300 Schulen in den Regionen Rostock und Schwerin auf, ihre Arbeit zeitweise niederzulegen. In Magdeburg und Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) sind kleinere Warnstreiks geplant. In der kommenden Woche wollen die Gewerkschaften ihre Aktionen ausweiten und rufen etwa in Berlin (11. März), Nordrhein-Westfalen (12. März) und Baden-Württemberg (13. März) zu ganztägigen Warnstreiks aller Landesbeschäftigten auf.