Erste Hilfe — mehr nicht
Es war richtig, die Hungerstreikenden in Krankenhäuser zu bringen. Den Unterstützern der Asylbewerber war deren Leben selbst offenbar weniger wert als ihr eigenes politisches Anliegen. Eine zynische Haltung.
Aus staatlicher Sicht war die Räumung allerdings nicht nur eine Lebensrettung, sondern auch ein Akt politischer Selbstverteidigung: Welch ein Echo hätte es weltweit verursacht, wenn in der reichen Stadt München Asylbewerber verhungert wären?
Es wäre gut, wenn der Fall dazu führt, dass Politik und Gesellschaft das Asylrecht ernster nehmen und die Probleme nicht achselzuckend den Ländern an den EU-Außengrenzen überlassen.
Es geht um Menschen, die ganz und gar nicht zum Spaß ihre Heimat verlassen. Auch aus unserem Land flohen noch vor wenigen Jahrzehnten Menschen und fanden anderswo Aufnahme. Was dazu führte, dass das Asylrecht sogar in den Grundrechte-Katalog der Verfassung aufgenommen wurde. Wir sollten diese historische Verantwortung ernst nehmen.