Finanzstatistik 2013: Bund und Länder mit weniger Vermögen

Wiesbaden (dpa) - Nicht nur viele private Sparer, auch der Staat hat mit seinem Geld auf der hohen Kante im vergangenen Jahr zum Teil Verluste gemacht: Das Finanzvermögen des öffentlichen Gesamthaushalts sank zum Jahresende 2013 um 2,3 Prozent auf 550,5 Milliarden Euro.

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Die vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden mitgeteilte Zahl beschreibt das von Bund, Ländern, Gemeinden und der Sozialversicherung im nicht-öffentlichen Bereich angelegte Geld wie Bargeld, Einlagen, Wertpapiere, Ausleihungen und sonstige Forderungen. Nicht einbezogen sind Anteilsrechte und Finanzderivate.

Während Bund und Länder ärmer wurden, machten die Gemeinden und die Sozialversicherung Gewinn: Das Vermögen des Bundes sank um 6,7 Prozent auf 218,2 Milliarden Euro. Wie die Behörde mitteilte, liegt dieser Verlust vor allem an der Entwicklung der beiden sogenannten „Bad Banks“ der Hypo Real Estate und der WestLB, der FMS Wertmanagement und der Ersten Abwicklungsanstalt. Diese hätten ihren Portfolioabbau fortgesetzt und somit ihre Bilanzsumme sowie ihren Bestand an Finanzvermögen weiter reduziert.

Zugleich wurde laut Behörde aber durch den Verkauf der in die Bad Banks ausgelagerten Risikopapiere der Schuldenstand reduziert. Wie die Behörde Mitte August mitteilte, sank die deutsche Staatsverschuldung vor allem dadurch 2013 erstmals seit 1950, dem Beginn der Statistik. Bund, Länder und Gemeinden sowie die Sozialkassen waren demnach zum Jahresende mit rund 2,038 Billionen Euro verschuldet - das waren 30,3 Milliarden Euro (1,5 Prozent) weniger als 2012.

Das Finanzvermögen der Länder sank 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 154,3 Milliarden. Die Gemeinden verbuchten ein Plus von 4,3 Prozent und hatten rund 65 Milliarden. Die Sozialversicherung kam mit 5,3 Prozent Anstieg auf 113 Milliarden Euro.

Das stärkste Plus unter den Bundesländern mit Gemeinden eingerechnet machte Berlin mit 36,4 Prozent mehr und 10,3 Milliarden Euro. Dies habe hauptsächlich an vielen ausstehenden sonstigen Forderungen und Wertpapier-Gewinnen gelegen, sagte Statistikerin Sylvia Jung. Den größten Verlust verzeichnete Nordrhein-Westfalen samt Gemeinden mit einem Rückgang von 16,7 Prozent auf 76,3 Milliarden. Nach Angaben des Bundesamtes schlägt die dort angesiedelte „Bad Bank“ der WestLB - die Erste Abwicklungsanstalt EAA - auf die Bilanz.