In Interview Gauland nennt Übergriffe in Chemnitz "Selbstverteidigung"

Berlin. Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hält die von ausländerfeindlichen Übergriffen begleiteten Proteste in Chemnitz nicht für skandalös.

Alexander Gauland (Archiv).

Foto: Matthias Balk

„Wenn eine solche Tötungstat passiert, ist es normal, dass Menschen ausrasten“, sagte der AfD-Chef am Mittwoch der „Welt“.

Dies sei in Chemnitz nicht anders als in Konstanz oder Freiburg. Gauland sagte, er sehe auch keinen Grund, sich von einem Tweet des AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier zu distanzieren.

Dieser hatte im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben: „Wenn der Staat die Bürger nicht mehr schützen kann, gehen die Menschen auf die Straße und schützen sich selber. Ganz einfach! Heute ist es Bürgerpflicht, die todbringende „Messermigration“ zu stoppen!“. Gauland erklärte: „Selbstverteidigung ist mit Sicherheit nicht Selbstjustiz. Nichts anderes ist gemeint.“ Am Sonntag war in Chemnitz ein 35 Jahre alter Deutsche durch Messerstiche getötet worden. Ein Iraker und ein Syrer sitzen als Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Nach der Tat zogen rechte Demonstranten durch die Stadt, von denen einige Ausländer angriffen. dpa