„Guttenberg täuschte vorsätzlich“
Uni Bayreuth legt Bericht zur Doktorarbeit des Ex-Ministers vor.
Bayreuth. Das Urteil ist wie erwartet verheerend: Der Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg täuschte bei seiner Doktorarbeit nach Überzeugung der Universität Bayreuth vorsätzlich und verletzte grob die Standards guter wissenschaftlicher Praxis. Das hat der CSU-Politiker nun Schwarz auf Weiß auf mehr als 40 Seiten: Gut zwei Monate nach dem Rücktritt vom Ministeramt gab die Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ das Ergebnis ihrer Untersuchungen bekannt.
Anfangs hatte der Freiherr aus dem gleichnamigen oberfränkischen Ort Guttenberg die Plagiatsvorwürfe in seiner 475-seitigen juristischen Dissertation noch als „abstrus“ zurückgewiesen. „Meine von mir verfasste Doktorarbeit ist kein Plagiat“, erklärte er noch am 18. Februar selbstbewusst. Am 1. März trat er dann zurück.
Über die ganze Arbeit verteilt fänden sich Stellen, die als Plagiat zu qualifizieren seien, heißt es nun in einer Mitteilung der Universität. Das gelte vor allem für die Ausarbeitungen, die der wissenschaftliche Dienst des Bundestages für ihn übernommen habe. Bewusst habe sich Guttenberg immer wieder die Autorenschaft angemaßt. Auf gut Deutsch heißt das: Er hat abgeschrieben, ohne — wie in der Wissenschaft unerlässliche Pflicht — die Quellen kenntlich zu machen.
Der gesamte Bericht soll am kommenden Mittwoch veröffentlicht werden — inklusive der Stellungnahme des Ex-Ministers zu den Plagiatsvorwürfen.