Haseloff: CDU muss konservatives Profil zeigen
Berlin (dpa) - In der Debatte über den Umgang der CDU mit der AfD wünscht sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ein schärferes konservatives Profil der Christdemokraten.
„Wir sind inhaltlich und personell viel zu schmal geworden. Wir müssen wieder breiter werden, um den rechten demokratischen Rand für uns zu reklamieren“, sagte er der „Welt“ (Mittwoch). „Die Philosophie, die CDU solle sich ausschließlich auf die Mitte konzentrieren, muss durchdacht werden.“
Haseloff grenzt sich damit von CDU-Chefin Angela Merkel ab. Die Kanzlerin setzt in der Auseinandersetzung mit der AfD auf inhaltliche Diskussionen und einen Kurs der politischen Mitte. Es gebe keinerlei neue Strategie, sagte die Kanzlerin am Dienstag.
Haseloff hingegen wandte sich gegen Vorschläge, die Union solle sich den demokratischen konservativen Rand bewusst abschneiden. „Nein, wir müssen auch das rechte politische Spektrum abdecken und Protestwähler für uns zurückgewinnen.“
In Sachsen-Anhalt hatte die rechtspopulistische AfD bei der Landtagswahl 24 Prozent der Stimmen bekommen.
Haseloff forderte zudem vom Bund, sich stärker an den Kosten der Flüchtlingskrise zu beteiligen. „Wenn wir hier nicht Hilfen bekommen, wird es einen finanzpolitischen Verteilungskampf zwischen der Bevölkerung und den Flüchtlingen geben und das wird damit das nächste Thema für die AfD.“