Analyse Hohe Wertschätzung für kirchliche Angebote

Köln. Das Erzbistum Köln ist zum Jahresende 2016 bei der Zahl der Kirchenmitglieder erstmals unter die Zwei-Millionen-Grenze gerutscht. Knapp 20.000 Todesfälle und 13.500 Austritte standen im vergangenen Jahr gut 14.000 Taufen gegenüber.

Knapp 20.000 Todesfälle und 13.500 Austritte standen im Erzbistum Köln im vergangenen Jahr gut 14.000 Taufen gegenüber.

Foto: Oliver Berg

Trotzdem präsentierte Generalvikar Dominik Meiering den Finanzbericht 2016 geradezu aufgeräumt und frohgemut. Der Grund: Eine repräsentative Umfrage bescheinigt der Kirche einen großen gesellschaftlichen Rückhalt für ihr Engagement — unabhängig von der Kirchenmitgliedschaft.

Das Meinungsforschungsinstitut Kantar Emnid hatte im Auftrag des Erzbistums 1000 Personen über 16 Jahren telefonisch befragt, quer durch alle Schichten und unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. „Das Ergebnis ist ein Rückenwind für uns und zeigt: Was wir machen, ist nicht von vorgestern, sondern hat eine hohe Aktualität und wird als solche auch wahrgenommen“, sagte Meiering. So geben 88 Prozent der Befragten sozialem und wohltätigem Engagement eine hohe Bedeutung für den Zusammenhalt der Gesellschaft und 84 Prozent halten das seelsorgerische Angebot der Kirche für wichtig, auch wenn sie selbst es nicht regelmäßig in Anspruch nehmen. Ähnlich groß ist die Zustimmung zur Verwendung von Kirchensteuern für soziale und karitative Leistungen sowie für das kirchliche Bildungsangebot mit Kitas, Schulen und Familienbildungsstätten. Der Bekanntheitsgrad kirchlicher Angebote liegt im Schnitt allerdings nur bei 55 Prozent. Jeder Dritte machte daher auch bei der Frage nach der Qualität kirchlicher Angebote keine Angaben.

Dort geht derzeit auch ein gewaltiger Verwaltungsumbau vor sich. Zur Entlastung der leitenden Pfarrer von administrativen Aufgaben sind inzwischen schon in 78 Seelsorgebereichen Verwaltungsleiter eingestellt worden, die in dem Zuge auch Aufgaben der übergeordneten zentralen Rendanturen übernehmen. In zwei Jahren sollen alle Seelsorgebereiche im Bistum mit Verwaltungsfachleuten an der Spitze ausgestattet sein.