Kassen beklagen Rekordausgaben für Krankenhäuser

Düsseldorf (dpa) - Die Krankenkassen haben nach Angaben ihres Spitzenverbandes vergangenes Jahr die Rekordsumme von mehr als 60 Milliarden Euro für die Krankenhäuser ausgegeben.

„Auch wenn die Krankenhausvertreter immer wieder versuchen, einen anderen Eindruck zu erwecken: Die Kliniken erhalten so viel Geld wie noch nie von den gesetzlichen Kassen“, sagte der Vize-Chef des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg, der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstag).

Nach Berechnungen des Spitzenverbandes lagen die Ausgaben der Kassen für die Kliniken im Jahr 2011 erstmals über 60 Milliarden Euro. Die Krankenhäuser haben danach mit einem Plus von 4,2 Prozent die höchsten Kostensteigerungsraten im Gesundheitswesen. Der durchschnittliche Kostenanstieg lag nach Angaben des Verbandes in den ersten drei Quartalen 2011 nur bei 2,5 Prozent.

„Eigentlich sollte man erwarten, dass die Krankenhausvertreter zeigen, wie sie mit dem zusätzlichen Geld die Versorgung der Patienten verbessern“, sagte Stackelberg. Er forderte Strukturreformen bei den Kliniken. Beispielsweise sollten Direktverträge zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern möglich werden. „Wenn Krankenkassen planbare Leistungen ausschreiben dürfen, könnten sie gezielt auf Qualität und Wirtschaftlichkeit bei der Patientenversorgung setzen.“