Keine Krankheit "Therapien" gegen Homosexualität sollen verboten werden
Berlin · "Homosexualität ist keine Krankheit und nicht therapiebedürftig", erklärt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Deswegen will er sogenannte Konversionstherapien dagegen verbieten. Vier Bundesländer wollen dazu heute einen Antrag stellen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sogenannte Konversionstherapien gegen Homosexualität verbieten. Am Mittwoch berief er laut seinem Ministerium eine Fachkommission ein, die Vorschläge machen soll, wie genau ein solches Verbot eingeführt werden kann. Der Abschlussbericht soll bereits im Herbst vorgelegt werden.
Sogenannte Konversionstherapien zielen darauf ab, Schwule und Lesben heterosexuell zu machen. "Homosexualität ist keine Krankheit und nicht therapiebedürftig", erklärte dazu Spahn. Deshalb sollten die Pseudotherapien verboten werden, was allerdings rechtlich "nicht so einfach" sei. Die Fachkommission solle deswegen "gute und tragfähige Lösungsansätze entwickeln".
Das Gremium soll laut Gesundheitsministerium im Mai und Juni zwei ganztägige Workshops veranstalten. Daran sollten neben Vertretern aus Politik und Wissenschaft auch Betroffene der "Therapien" teilnehmen. Außerdem sollen Vertreter aus Staaten gehört werden, in denen bereits entsprechende Verbote gelten.
Parallel zu Spahns Vorgehen gibt es auch eine Initiative mehrerer Bundesländer für ein Verbot der sogenannten Konversionstherapie. Hessen, Berlin, Bremen, das Saarland und Schleswig-Holstein wollen dazu am Freitag im Bundesrat einen gemeinsamen Entschließungsantrag präsentieren.