Mehrheit will bei kommunalen Projekten mehr mitreden

Berlin (dpa) - Viele Bürger wünschen sich nach einer Umfrage deutlich mehr Mitsprachemöglichkeiten in den Kommunen. Besonders bei Verkehrs- und Bauprojekten ihrer eigenen Stadt oder Gemeinde hätten rund zwei Drittel gerne mehr Einfluss auf Entscheidungen.

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Das ergibt sich aus einer Forsa-Umfrage für das Forschungsministerium (BMBF) im Rahmen der Kampagne „Wissenschaftsjahr 2015 - Zukunftsstadt“.

Gut die Hälfte der Befragten (58 Prozent) würde gern stärker mitreden, wenn in ihrer Stadt etwas entschieden und umgesetzt wird. Nur ein Viertel (24 Prozent) war der Meinung, genug einbezogen zu sein. In größeren Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern war sogar nur jeder Fünfte (19 Prozent) mit den jetzigen Einflussmöglichkeiten zufrieden - 66 Prozent sahen Defizite.

Wichtige Themen, die Bürger gern verstärkt beeinflussen würden, sind dem Meinungsforschungsinstitut zufolge Verkehrsplanung (71 Prozent) und Bauprojekte (65). Seltener wurden Umweltschutz (44 Prozent), kommunale Finanzen (43) und die Unterbringung von Flüchtlingen oder Asylbewerbern (40) genannt. 42 Prozent haben sich laut Umfrage schon einmal an einem Vorhaben oder einer Entscheidung in der eigenen Stadt oder Gemeinde beteiligt - 40 Prozent indes noch nie. 14 Prozent sagten, es gebe in ihrer Stadt keine Möglichkeiten zur Beteiligung.

Wissenschaft und Forschung sollten bei Fragen der Stadtentwicklung nach Meinung der Bürger stärker einbezogen werden: 71 Prozent sehen einen höheren Beratungsbedarf der Kommunalpolitik durch Experten. Hier setzt laut Ministerium der Wettbewerb „Zukunftsstadt“ an: 52 ausgewählte Kommunen entwickeln gemeinsam mit Bürgern eine „Vision 2030+“ zur Weiterentwicklung.