Mit strukturellen Problemen und Mängeln im Bamf habe sich Merkel somit nicht erst 2017 befasst, „sondern natürlich weit früher“. Die „Bild am Sonntag“ hatte berichtet, Weise habe 2017 zweimal mit Merkel über Missstände beim Bamf gesprochen.
Seibert betonte, die jüngst bekannt gewordenen Vorgänge in der Bremer Außenstelle des Bamf seien nicht Gegenstand von Gesprächen oder Informationen Merkels gewesen. Dieses Thema sei erst jetzt 2018 aufgetaucht und werde vom Bundesinnenministerium aufgeklärt.
Der Regierungssprecher erläuterte, dass angesichts des starken Anstiegs der Flüchtlingszahlen im Sommer 2015 eine grundlegende Neuaufstellung des Bamf in die Wege geleitet worden sei. Hierüber habe Weise auch mehrfach die Ministerpräsidenten-Konferenz, den Bundestag und das Bundeskabinett unterrichtet. Auch Merkel sei „über die Grundzüge dieses Reformprozesses“ informiert gewesen. Kritik an der Arbeit des Bamf richte sich nicht an die Mitarbeiter, betonte Seibert.