Minister in Erklärungsnot
Thomas de Maizière hätte eigentlich gute Chancen gehabt, den heute beginnenden Untersuchungsausschuss zur Euro-Hawk-Affäre mit einer Delle zu überstehen. Ein paar hundert Millionen für einen Fehlkauf in den Sand gesetzt, das passiert, siehe Elbphilharmonie, sozusagen alle Tage.
Doch de Maizière hat etwas gemacht, das nichts mit Millionen, sondern mit Charakter zu tun hat.
Er hat im Juni sehr bestimmt gesagt, dass er erst am 13. Mai dieses Jahres von seinen Untergebenen über die Schwierigkeiten informiert wurde und hat diese Mitarbeiter sogar öffentlich dafür kritisiert. Nun sind seit dieser Aussage mindestens schon vier starke Hinweise aufgetaucht, die nahe legen, dass der Minister Öffentlichkeit und Parlament belogen hat.
Natürlich kann man auch so etwas noch hinbiegen. Aber wird die eigene Partei, wird die Kanzlerin das angesichts des bevorstehenden Wahlkampfes akzeptieren? Es sieht schlecht aus für den Verteidigungsminister.