OECD: Schweiz hat Defizite beim Kampf gegen Steuerbetrug
Washington (dpa) - Die Schweiz hinkt im internationalen Kampf gegen Steueroasen nach Ansicht der Industrieländerorganisation OECD weiter hinterher.
Die Eidgenossen erfüllen noch nicht die Standards zur internationalen Amtshilfe in Steuerfragen, wie aus einem aktuellen Fortschrittsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervorgeht.
Beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) am Freitag in Washington legte die OECD eine Liste von 14 Ländern vor, die die weltweiten Vorgaben zum Informationsaustausch noch nicht einhalten. Neben der Schweiz gehören dazu auch die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Panama.
Die G20 berieten vor der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) über schärfere Regeln gegen Steuerflucht. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hofft auf Verbündete im Kampf gegen Steueroasen und legale Steuertricks internationaler Konzerne. Die OECD soll bis zum Sommer Vorschläge unterbreiten. Die Staats- und Regierungschef der G20 könnten dann auf dem Gipfel im September in Sankt Petersburg Maßnahmen beschließen. Angestrebt werden auch bessere OECD-Standards zum Informationsaustausch.