Streit in der AfD Petry: Bin für unsere Spitzenkandidaten immer zu sprechen
Berlin (dpa) - AfD-Chefin Frauke Petry hat der Behauptung widersprochen, sie schotte sich von den Spitzenkandidaten ihrer Partei ab. „Ich bin für Alice Weidel und Alexander Gauland immer zu sprechen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Es überrasche sie daher sehr, wenn Gauland sage, sie stünden nicht im direkten Kontakt miteinander. Sie habe mit dem Spitzenteam nach der nordrhein-westfälischen Landtagswahl im Mai gesprochen und mit Gauland auf dessen Wunsch hin im Frühsommer einmal länger telefoniert. Gauland hatte zuvor gesagt, sie hätten mit Petry seit dem Bundesparteitag in Köln vor vier Monaten „kein Wort mehr“ gewechselt.
Petry hat allerdings nach eigener Darstellung den Eindruck, dass ihre Beiträge zum Bundestagswahlkampf der AfD nicht immer erwünscht sind. Als Beispiel nannte sie ein Wahlplakat von ihr mit Baby. Die AfD-Chefin sagte: „Ich frage mich, ob die Entscheidung, das stark nachgefragte Plakat mit mir und meinem Sohn nicht in großer Stückzahl in Umlauf zu bringen, ein Versuch war, mich aus der Öffentlichkeit herauszuhalten.“
Dies habe sie erstaunt, sagte Petry. Schließlich habe Gauland erklärt, er wünsche sich von ihr mehr Präsenz im Wahlkampf. Das Plakat sei eine Idee des AfD-Kampagnenteams gewesen, die ihr gut gefallen habe, betonte Petry. Weidel hatte gesagt: „Es ist ein schönes Poster, aber darüber gehen die Meinungen innerhalb der Partei auseinander.“
Die beiden Spitzenkandidaten seien sehr engagiert und nähmen viele Termine wahr, räumte Petry ein. „Da über die Wahlkampfreden der AfD wenig berichtet wird, erreichen sie damit aber nicht immer ein großes Publikum“.