Piraten nach Saar-Wahl im Aufwind

Berlin (dpa) - Nach dem Wahlerfolg im Saarland verspüren die Piraten in Umfragen auch auf Bundesebene starken Rückenwind. Die Partei verbesserte sich bei der sogenannten Sonntagsfrage um 2 Punkte auf 8 Prozent.

Damit liegen die Piraten vor der Linken (7 Prozent), wie das am Freitag veröffentlichte ZDF-Politbarometer ergab. Die FDP verharrt bei 3 Prozent. Weder die amtierende schwarz-gelbe Regierung noch eine rot-grüne Koalition hätten demnach eine ausreichende parlamentarische Mehrheit.

Knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent) fände es sogar gut, wenn die Piraten an der nächsten Bundesregierung beteiligt wären (egal: 23 Prozent, schlecht: 47 Prozent). Dabei führt die große Mehrheit (83 Prozent) der Befragten die Erfolge der Piraten auf die Unzufriedenheit mit den anderen Parteien zurück, nur 8 Prozent auf die inhaltlichen Positionen der Piraten. Die Piratenpartei hatte am vergangenen Wochenende im Saarland 7,4 Prozent geschafft und war damit zum zweiten Mal nach Berlin in ein Landesparlament eingezogen.

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, bliebe die CDU/CSU laut Umfrage unverändert bei 36 Prozent, und die SPD käme auf 29 Prozent (minus 1). Die FDP erreichte 3 Prozent, die Linke 7 Prozent, und die Grünen kämen auf 14 Prozent (alle unverändert), während sich die Piraten auf 8 Prozent (plus 2) verbessern würden. Die sonstigen Parteien zusammen erhielten 3 Prozent (minus 1). Die Befragten machen der FDP wenig Hoffnung, dass es in Nordrhein-Westfalen für den Einzug in den Landtag reicht: Nur 19 Prozent erwarten, dass die FDP am 13. Mai die 5-Prozent-Hürde schaffen wird. 71 Prozent glauben, dass sie daran scheitern wird (weiß nicht: 10 Prozent). Lediglich ein gutes Viertel (26 Prozent) geht davon aus, dass Philipp Rösler am Ende des Jahres noch FDP-Vorsitzender sein wird, 61 Prozent glauben das nicht (weiß nicht: 13 Prozent). Bei der Wahl im Saarland am 25. März waren die Liberalen auf 1,2 Prozent abgestürzt.