Regierung: Interesse an Freiwilligendienst groß

Passau (dpa) - Das Bundesfamilienministerium hat Warnungen vor einem Fehlstart des Bundesfreiwilligendienstes zurückgewiesen, der vom 1. Juli an den bisherigen Zivildienst ersetzen soll.

„Das Interesse am Bundesfreiwilligendienst ist schon jetzt enorm, obwohl der richtige Schub erfahrungsgemäß erst nach den Sommerferien kommt, wenn die Studienplätze vergeben wurden“, sagte Staatssekretär Josef Hecken der „Passauer Neuen Presse“.

Seit dem Start der Informationskampagne für den neuen Bundesfreiwilligendienst Mitte Mai meldeten sich im Schnitt 250 Freiwillige pro Woche. Außerdem hätten mehr als 14 000 Zivildienstleistende ihren Dienst über den 1. Juli hinaus freiwillig verlängert.

Befürchtungen, es könne mit dem Auslaufen des Zivildiensts zu Personalnotstand in Pflegeheimen kommen, trat Hecken energisch entgegen: „Richtig ist, dass wir mehr qualifiziertes Pflegepersonal brauchen. Falsch ist, dass durch das Ende des Zivildienstes der Pflegenotstand ausbricht“, so der Staatssekretär.

Der zuletzt nur noch sechsmonatige Zivildienst mit 90 000 Teilnehmern wird am 1. Juli durch den 6- bis 24-monatigen neuen Dienst ersetzt. Die Bundesregierung gibt dafür 350 Millionen Euro aus. Der Einsatz kann in sozialen, ökologischen und kulturellen Bereichen sowie im Sport, im Zivil- und Katastrophenschutz oder der Integration stattfinden.

Die Freiwilligen sollen 330 Euro Taschengeld bekommen. Grund für die Schaffung des neuen Dienstes ist, dass nach 55 Jahren die Wehrpflicht - und damit eben auch der bisherige Zivildienst - abgeschafft wird.