Shitstorm nach Klöckner-Tweet zu SPD-Personalkarussell

Die CDU-Chefin von Rheinland-Pfalz hat sich durch einen Tweet viel Ärger eingehandelt, den sie nach dem Rücktritt von Erwin Sellering (SPD) verfasste.

Julia Klöckner hat mit einem Tweet zur SPD einen Shitstorm ausgelöst.

Julia Klöckner hat mit einem Tweet zur SPD einen Shitstorm ausgelöst.

Foto: dpa

Mainz. Mit einem Tweet zu den jüngsten Personalveränderungen bei der SPD hat sich Julia Klöckner einen Shitstorm eingehandelt. Die CDU-Vorsitzende von Rheinland-Pfalz twitterte am Dienstag


Zum Hintergrund: Das Personalkarussell bei der SPD war dadurch ausgelöst worden, dass der amtierende Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, schwer an Krebs erkrankt ist. Am Dienstag gab er seinen Rücktritt bekannt. Die Sozialdemokraten handelten schnell und entschieden: Manuela Schwesig soll Sellering ins Amt folgen, deren Posten als Bundesfamilienministerin soll Katarina Barley einnehmen, deren freiwerdenden Generalsekretärsposten wiederum soll Hubertus Heil einnehmen.

Während die Politiker in Deutschland noch damit beschäftigt waren, den Schock über die Erkrankung Sellerings zu verarbeiten, kritisierte Klöckner die Personalie Hubertus Heil, der bereits 2005 bis 2009 Generalsekretär der SPD gewesen war, als solcher den Wahlkampf mitgestaltet und 2009 das historisch schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl für seine Partei miteingefahren hatte. Für Klöckner bezweifelte offensichtlich, das der Wechsel im Generalsekretärsposten für SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gut sein würde.

Über 200 Antworten wurden unter den Tweet der Chrstdemokratin geschrieben. Die meisten - von Parteifreunden verfassten - Kommentare verurteilten ihre Worte, die wohl auch dem Wahlkampf geschuldet seien. Sie wurden für "beschämend!", "unterste Schublade", "schockierend", "geschmacklos", "widerlich" oder "pietätlos" befunden. Andere verglichen Klöckner mit rechtspopulistischen Politikern wie der Afd-Politikerin Beatrix von Storch oder dem US-Präsidenten Trump. Ralf Stegner, stellvertretender SPD-Parteivorsitzender, schrieb zum Beispiel:


In die Empörung mischte sich aber auch Gregor Gysi (Die Linke)


Während Juli Klöckner bislang nicht reagierte, weder der Aufforderung einer Klarstellung oder gar Entschuldigung nachkam, noch den Tweet entfernte, mischten sich vereinzelt CDU-Parteifreunde in den Shitstorm, die die Aufregung nicht verstanden und sich um Mäßigung bemühten:


Ganz wenige versuchten sachliche Argumente einzubringen, bedauerten den Wechsel Barleys.