Sieben Unis können neue Elite werden
Bonn (dpa) - Neue Runde bei der Spitzenförderung für deutsche Unis: Sieben weitere Unis können sich nach der Vorentscheidung Hoffnung auf den Elitestatus machen. Daneben können auch andere Unis mit Projekten staatliche Mittel erwarten.
Sieben Hochschulen in Deutschland haben Chancen als neue Elite-Universitäten viele Millionen an staatlichen Fördergeldern zu erhalten. Sie erreichten im Wettbewerb der Spitzenforschung die Endausscheidung. Es sind die Humboldt-Universität Berlin, die Unis Bochum, Bremen, Mainz, Köln und Tübingen sowie die Technische Universität Dresden. Diese Vorauswahl im Förderprogramm der zweiten Runde der sogenannten Exzellenzinitiative wurde am Mittwoch in Bonn getroffen.
Mit der neuen Milliarden-Förderung wollen Bund und Länder die Spitzenforschung an deutschen Universitäten stärken. Dazu gehören als Pfeiler auch Elite-Universitäten. Insgesamt stehen 2,72 Milliarden Euro Fördermittel für fünf Jahre zur Verfügung. Die endgültige Entscheidung dieser zweiten Förderrunde fällt Mitte Juni 2012.
Bisher werden bereits neun Unis als Elite unterstützt. In den nächsten fünf Jahren soll dieser Kreis auf maximal zwölf erweitert werden. Nach der Vorentscheidung gab es auch lange Gesichter: 15 Universitäten bewarben sich erfolglos um den Elite-Status. Die bisherigen neun Elite-Unis können Anträge auf Fortsetzung der Förderung stellen und stehen dann im Entscheidungsrennen mit den neuen Bewerbern.
Daneben schafften noch zahlreiche Universitäten mit verschiedenen Einrichtungen den Sprung in die Endrunde. Insgesamt wurden 59 Projekte an 32 Universitäten (25 Graduiertenschulen, 27 Forschungsverbünde und sieben Elite-Universitäten) positiv bewertet. Am besten schnitt Nordrhein-Westfalen ab.
Ein Großteil der Hochschulen (64 von 84) hatte sich dem Wettbewerb gestellt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat (WR) trafen nach umfangreichen Begutachtungen mit einer Gemeinsamen Kommission die jetzigen Vorentscheidungen. Die Sieger müssen nun bis zum 1. September umfassende Anträge einreichen. Bei der endgültigen Entscheidung wird auch die Politik mit am Tisch sitzen.
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) begrüßte die vielen Bewerbungen. Es sei ein Zeichen für die Bedeutung des Förderprogramms für den Wissenschaftsstandort Deutschland, sagte Schavan der Nachrichtenagentur dpa. „Wissen ist unsere Ressource, Innovation unser Kapital: Deshalb werden wir die Spitzenforschung auch weiterhin verlässlich fördern.“
Die Fördermittel fließen von November 2012 an fünf Jahre lang an Graduiertenschulen, fachübergreifende Forschungsprojekte (Exzellenzcluster) und Zukunftskonzepte (Elite-Universitäten). In einer ersten Runde der Exzellenzinitiative waren von 2006 bis 2011 bereits insgesamt rund 1,9 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt worden. Die Fortführung des Programms für weitere fünf Jahre mit einem um rund 30 Prozent höheren Finanzvolumen wurde im Juni 2009 beschlossen.