Simone Peter im Interview: „Von Union und SPD ist nichts Gutes zu erwarten“
Berlin. Die neue Vorsitzende der Grünen, Simone Peter, spricht über ihre Pläne.
Frau Peter, Claudia Roth war ein sehr emotionaler Typ. Welche Eigenschaften bringen Sie für den grünen Vorsitz mit?
Simone Peter: Politische Leidenschaft für Ökologie und Energiewende, für Bürgerrechte und Europa. Die Erfahrung, wie man diese grünen Herzensthemen praktisch umsetzt. Ich weiß, wie groß die Fußstapfen von Claudia sind und will auf meine persönliche Art neue Akzente setzen.
Was packen Sie zuerst an?
Peter: Wir müssen uns auf Opposition gegen die große Koalition vorbereiten. Zum Beispiel beim Thema Energiewende. Da ist von den Kohlefreunden in Union und SPD nichts Gutes zu erwarten. Hier werden wir Grüne Druck machen für erneuerbare Energien und Klimaschutz. Da will ich meine Erfahrung einbringen.
Stünden die Grünen erneut für Gespräche mit der Union zur Verfügung, falls es nicht zur großen Koalition kommt?
Peter: Die zwei Sondierungsrunden mit der Union haben klar gezeigt, dass die Unterschiede zu groß sind, um Koalitionsverhandlungen aufzunehmen. Und es deutet alles auf eine große Koalition hin. Sollte es aber wider Erwarten doch nicht dazu kommen, müsste sich die Union schon sehr weit auf uns zubewegen, was ich mir nicht vorstellen kann. Die Alternative wäre, über Rot-Rot-Grün zu reden. vet