Soldat feuert auf Übungsflugzeug statt auf Drohne
Putlos (dpa) - Bei einer Schießübung der Bundeswehr in Ostholstein ist es zu einer gefährlichen Panne gekommen. Ein Soldat feuerte statt auf eine dafür vorgesehene Drohne auf ein bemanntes Übungsflugzeug.
Bei dem Zwischenfall auf dem Truppenübungsplatz Putlos verfehlte das Geschoss aber das zivile Flugzeug, das im Auftrag der Bundeswehr sogenannte Schleppziele zog. Die damit befasste Staatsanwaltschaft Lübeck bestätigte am Samstag den Vorfall vom Mai 2011, über den zuerst die „Lübecker Nachrichten“ (Samstag) berichteten.
Der damals diensthabende Feldwebel, der nach internen Untersuchungen der Bundeswehr den Feuerbefehl gegeben hatte, musste sich am Freitag vor dem Oldenburger Amtsgericht wegen gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr verantworten. Das Gericht stellte das Verfahren aber auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen Zahlung einer Geldbuße ein. Die Schuldfrage war nach über zwei Jahren nicht mehr zu klären, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte.
Strittig ist zwar weiterhin, ob der Feldwebel die alleinige Verantwortung trägt. Jedoch rechnet die Staatsanwaltschaft nicht damit, dass nach dem abgeschlossenen Verfahren noch weitere Personen strafrechtlich verfolgt werden. Gegen den Feldwebel hat die Bundeswehr nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Das Verteidigungsministerium äußerte sich unter Verweis auf die Strafverfolgungsbehörden nicht näher.